5 Dinge, die Gründer in Zusammenhang mit der Digitalisierung beachten sollen
Die Digitalisierung bewirkt einen alles umfassenden Wandel, dessen Auswirkungen die Unternehmen vor große Herausforderungen stellen. Je größer und schwerfälliger ein Unternehmen ist, desto schwieriger wird die Koordination der damit verbundenen Prozesse. Startups sind in der Regel deutlich schneller und wendiger und können sich – sofern Sie ein paar Punkte beachten – den digitalen Wandel zu Nutze machen.
1. Schnelligkeit, Agilität & Flexibilität – Setze auf deine Stärken!
Im Vergleich zu etablierten Unternehmen ermöglichen die Strukturen eines Startups einige Vorteile im Bezug auf den Umgang mit Digitalisierung. Im besten Fall stellt der digitale Wandel für dein Startup keine Hürde, sondern sogar einen gravierenden Vorteil dar. Ein größeres, seit längerem existierendes Unternehmen wird die Digitalisierung nur dann erfolgreich meistern, wenn es den damit einhergehenden Kulturwandel ganzheitlich angeht. Dazu müssen bestehende Strukturen, Hierarchien und Prozesse aufgebrochen, verändert oder auch ganz abgeschafft werden. Klingt nach viel Arbeit und Zeitaufwand, oder? Und so ist es auch.
Als Gründer bzw. Startup kannst du sehr viel schneller und agiler arbeiten, du kannst dich auch schneller anpassen und neue Technologien ausprobieren. Diese Flexibilität und Agilität gilt es zu nutzen und möglichst lange als signifikanten Vorteil zu bewahren. Du solltest diese Stärken auch aktiv bewerben.
2. Technologie und Netzwerk als Erfolgsschlüssel
Nahezu jede Branche entwickelt sich aktuell zur Technologie- bzw. Softwarebranche. “Digital” findet mittlerweile überall statt und genau diese Tatsache kannst du als Gründer nutzen: zum einen, indem du dich intensiv mit neuen Technologien und den Möglichkeiten, die sich daraus ergeben, auseinandersetzt. Zum anderen, indem du dir frühzeitig ein Netzwerk aufbaust, denn das wirst du später brauchen. Egal, ob es sich um potentielle Kunden, Berater, Unterstützer, Mentoren, Partner, Lieferanten … handelt – du wirst schnell merken, dass es wichtig ist, für die unterschiedlichsten Themen einen verlässlichen Ansprechpartner zu haben.
Zudem wird ein weit reichendes Netzwerk deinen Blickwinkel verändern. Jedes Mal, wenn du dich mit Menschen aus anderen Branchen austauscht, wirst du andere und neue Technologien kennenlernen. Dieses Wissen kannst du für dein eigenes Unternehmen nutzen, dich davon inspirieren lassen und es kann sogar für die Weiterentwicklung deines Produkts hilfreich sein.
3. Der Kunde im Fokus – Nutzerzentrierte Entwicklung
Neue Möglichkeiten der Mediennutzung haben das Verhältnis zwischen Menschen und Märkten grundlegend gewandelt. Das Internet ist heute die zentrale Informationsquelle für den Kaufentscheidungsprozess – sowohl für den Kunden als auch für das Unternehmen. Mit modernen Tools kannst du deine Kunden mit gezielten Informationen entlang der gesamten Customer Journey begleiten, also an allen Berührungspunkten des Konsumenten mit dem Produkt. Erfolgreiche digitale Produkte, Services und Geschäftsmodelle richten die eigenen Angebote immer am Nutzer aus – und überprüfen sie kontinuierlich.
Außerdem ändern sich durch die zunehmend technologisierte Welt die Nutzerbedürfnisse, also die Erwartungen und Anforderungen an ein Produkt, immer schneller. Kunden suchen nach der Technologie, nach dem Produkt oder Service mit dem für sie höchsten Nutzen. Genau diese Kunden sollen deine werden! Deswegen ist es entscheidend, von Beginn an nutzerzentriert zu entwickeln und nicht allein auf der Basis von Annahmen. Der Prozess bei einer nutzerzentrierten Entwicklung ist iterativ und setzt auf eine intensive Nutzerbeteiligung in den verschiedenen Entwicklungsphasen. Um den aktuell relevanten “need” des Marktes zu treffen, solltest du möglichst schnell Nutzertests durchführen. So kannst du herausfinden, was deine Kunden wirklich wollen, was ihnen den gewünschten Mehrwert bietet und dein Produkt bereit für den Markt macht.
Wer Produkte nicht nutzerzentriert entwickelt, läuft Gefahr sozusagen am “Nutzer vorbei zu entwickeln”. Das bedeutet: Am Ende gibt es ein Produkt, das niemand braucht bzw. nicht genau die Erwartungen und Anforderungen erfüllt, die es sollte.
4. Mindset über allem
Egal wie schnell und agil, egal wie gut die Technologie, das Wissen und Netzwerk auch sein mag, das richtige Mindset ist entscheidend. Der digitale Wandel ist ein Wandel, der nicht einfach “aufgehalten” werden kann. Wir sind
gezwungen, uns mit diesem Prozess auseinander zu setzen. Wer alles negativ sieht und nur die Risiken betrachtet, wird diesen Wandel nicht erfolgreich vollziehen können. Genau diesen Fehler begehen häufig KMUs, aber auch größere Unternehmen, die nicht bereit sind, den digitalen Wandel als Chance zu sehen.
Besonders für Gründer ist die mentale Stärke und eine gute Einstellung zum Leben und zur Arbeit essentiell. Mit dem entsprechenden Mindset wirst du die Digitalisierung als Chance sehen und sie für dich nutzen. Insbesondere wirst du du dich mit den Möglichkeiten und Herausforderungen beschäftigen, die sich aus einer schnellen und sich kontinuierlich wandelnden Welt ergeben. Deine Aufgabe wird es sein, diese Chancen für dein eigenes Unternehmen zu identifizieren, Marktlücken zu finden und dein Unternehmen genau an der richtigen Stelle zu positionieren.
5. Nutze Digitale Kanäle
Als Gründer wird eine deiner größten Herausforderungen sein, deine Brand aufzubauen. Du hast eine tolle Geschäftsidee, vielleicht sogar schon ein tolles Produkt oder Service, aber noch kennt das keiner! Du musst dein Unternehmen und das, was du verkaufen willst, also erstmal bekannt machen. Hier solltest du von Anfang an auf die Vorzüge einer digitalisierten Welt setzen und sämtliche digitale Kanäle nutzen bzw. zumindest alle in Betracht ziehen und dann sinnvolle auswählen, um deine Marke aufzubauen.
In diesem Zusammenhang spielt vor allem auch das Stichwort ‘Data-Driven-Marketing’ eine wichtige Rolle. Indem du gezielt Daten an sämtlichen Touchpoints der Customer-Journey sammelst, erhältst du wertvolle Informationen über deine (potentiellen) Kunden. Die gewonnenen Erkenntnisse helfen dabei, Marketingaktionen besser an die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden anzupassen. Ziel ist es, das Kundenverhalten besser zu verstehen und die Marketing-Strategie darauf aufzusetzen. Dieses Vorgehen hilft dir auch dabei, den nutzerzentrierten Ansatz zu verfolgen, da du auch aktiv Kundenfeedback einfordern kannst.
Autor: Niklas Volland ist Mitgründer und CEO der bytabo® GmbH aus Bamberg. Das 20-köpfige Technologie-Unternehmen hat es sich zur zentralen Aufgabe gemacht, interne Prozesse bei den Unternehmen seiner Kunden durch den Einsatz von hocheffizienter und innovativer Technologie signifikant zu optimieren. Dadurch entstehen Zeitersparnisse sowie Effizienzsteigerungen und die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen wird in den Zeiten der Digitalisierung sichergestellt.
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