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Payment Studie 2020: Erhebliche Unterschiede der Zahlungsmoral

Finanzen

Payment Studie 2020: Erhebliche Unterschiede der Zahlungsmoral

Darmstadt, 9. Juli 2020 – Dänische und polnische Unternehmen zahlen am häufigsten pünktlich, chinesische und israelitische erweisen sich im Schnitt als besonders unzuverlässig. Insgesamt offenbart die Zahlungsmoral von Unternehmen auf Länderebene erhebliche Unterschiede. Das ergibt die Payment Studie 2020, die Daten aus dem weltweiten Partner-Netzwerk von Dun & Bradstreet auswertet.

Auf Basis detaillierter Zahlungserfahrungs- und Transaktionsdaten aus dem D&B Weltweiten Networking DunTrade Programm von Bisnode wurde die Zahlungsmoral von Unternehmen aus 25 europäischen und 13 außereuropäischen Ländern untersucht und nach Branchen und Unternehmensgröße aufgeschlüsselt.

Mit Blick auf Europa hat sich der Anteil von Unternehmen, die ihr vereinbartes Zahlungsziel einhalten, im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozentpunkte auf 44,3 Prozent leicht verbessert. Das Gesamtbild bleibt auf dem Kontinent aber weiterhin sehr heterogen: Führend sind Dänemark mit 86,9 Prozent pünktlicher Zahler, gefolgt von Polen (78,7 Prozent) und Litauen (76,9 Prozent). Am anderen Ende des Spektrums rangieren Bulgarien, Portugal und Rumänien mit jeweils weniger als 20,5 Prozent an Unternehmen, die fristgerecht zahlen. Portugal weist zudem neben Rumänien mit jeweils über 11 Prozent den höchsten Anteil besonders säumiger Unternehmen auf, die ihr Zahlungsziel um mehr als 90 Tage verfehlen.

Deutschland landet mit 65,3 Prozent pünktlich gezahlter Rechnungen europaweit auf Platz 5 hinter den Niederlanden. Besonders hoch ist die Zahlungsmoral hierzulande bei kleinsten und kleinen Unternehmen, die zu 69,7 beziehungsweise 66,7 Prozent fristgerecht zahlen, während Großkonzerne hier gerade auf eine Quote von gut 40 Prozent kommen. Auf Sektorebene schneiden Land- und Forstwirtschaft sowie Jagd und Fischerei am besten ab; am wenigsten pünktlich wird im Sektor Transport und Logistik gezahlt.

Die zur Verfügung stehenden Zeitreihen weisen für Deutschland eine vergleichsweise große Konstanz über die vergangenen drei Jahre auf. Stark verbessert hat sich die Zahlungsmoral dagegen insbesondere in Finnland, Irland und Großbritannien, während sie in Rumänien und Kroatien deutlich gesunken ist.

Ein ebenso heterogenes Bild wie in Europa liefern auch die untersuchten außereuropäischen Länder. Vergleichsweise viele pünktliche Zahler gibt es in Thailand und Russland. Im Vergleich begleichen nur gut ein Viertel der chinesischen und weniger als ein Fünftel der israelitischen Firmen ihre Rechnungen fristgerecht. Sowohl Niveau als auch Entwicklung der Zahlungsmoral sind dabei von mehreren Faktoren abhängig. Neben dem globalen ökonomischen Umfeld und den dominierenden Wirtschaftszweigen der jeweiligen Volkswirtschaften zählen dazu ebenfalls landestypische Geschäftspraktiken.

Gerade angesichts der global gewachsenen makroökonomischen Unsicherheiten, die sich durch das Corona-Virus weiter verschärft haben, rechnen die Studienautoren damit, dass sich die Zahlungsmoral in der Gesamtbetrachtung vorerst kaum verbessern wird. Umso wichtiger erscheint es insbesondere für international tätige Unternehmen regelmäßig, die Zahlungsgepflogenheiten und ihre jeweilige Entwicklung in denjenigen Ländern, zu denen sie Geschäftsbeziehungen pflegen, genau unter die Lupe zu nehmen. Nur so lassen sich unschöne Überraschungen im Cash-Flow-Management vermeiden.

Neben der jährlich veröffentlichten Payment Studie liefert das D&B DUN Trade® Netzwerk kontinuierlich Daten zum Zahlungsverhalten von mehr als 340 Millionen Unternehmen weltweit und bietet darüber hinaus aggregierte Risikoeinschätzungen zu jedem potenziellen Handelspartner.

 

Quelle: Pressemitteilung Bisnode Deutschland GmbH

Bild: Depositphotos/zestmarina

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