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»Handwerk hat Lizenz zum Gelddrucken«

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»Handwerk hat Lizenz zum Gelddrucken«

Wie Betriebe von der Digitalisierung profitieren können

In Sachen Marketing ist die Handwerksbranche noch lange nicht auf dem neuesten Stand, findet Marcel Löwigt, Unternehmer und Marketingexperte. In unserem Interview erklärt er, wie Betriebe von der Digitalisierung profitieren können.

Herr Löwigt, Handwerksbetriebe müssen werben, um Kunden und Mitarbeiter zu bekommen. Wie hat sich die Marketingsituation seit der klassischen Zeitungsannonce verändert?

Drastisch. Früher waren Handwerksbetriebe auf traditionelle Werbemethoden wie Zeitungsannoncen und Flyer angewiesen. Auch ich habe in meiner Zeit als Handwerker massiv auf den Einsatz von Offline-Marketing und auf klassische Direktmarketingkampagnen gesetzt. Die begrenzten Möglichkeiten führten oft zu einer eingeschränkten Reichweite und nur zu begrenztem Erfolg bei der Kunden- und Mitarbeitergewinnung. Wir sehen täglich enorme Probleme bei der Herangehensweise an das Thema Marketing. Der klassische Handwerker neigt auch im Jahr 2023 zu Aussagen wie »Ein gutes Produkt braucht keine Werbung!«.

Das Internet bietet eine Vielzahl von Kanälen und Tools, um gezielt Kunden anzusprechen und qualifizierte Mitarbeiter zu rekrutieren. Eine qualitative Onlinepräsenz durch Websites und soziale Medien ist unerlässlich geworden. Content Marketing ist ein weiterer Aspekt. Wenn Handwerksbetriebe wertvolle Informationen in Form von Blog-Posts, Videos oder Leitfäden bereitstellen, können sie ihre Expertise zeigen und das Vertrauen potenzieller Kunden gewinnen. Auch die Personalbeschaffung hat von diesen Veränderungen profitiert. Die Kombination von Datenanalyse und Tracking hilft Handwerksbetrieben, den Erfolg ihrer Marketingbemühungen genau zu messen und anzupassen.

Welche Besonderheiten hat die Handwerksbranche?

Das Handwerk hat praktisch eine Lizenz zum Gelddrucken. Warum ist das so? Es geht nie um den Handwerker, sondern ausschließlich um den Kunden. Es geht darum, dem Kunden innerhalb von fünf Sekunden klarzumachen, welches Problem das Handwerk für ihn behebt; eine Aufgabe, die speziell das Handwerk bisher fast gar nicht erkannt und gelöst hat!

Wie schätzen Sie den Status quo der Digitalisierung in der Handwerksbranche ein?

Grundsätzlich kann man sagen, dass die breite Masse der Handwerkerschaft beim Thema Digitalisierung aufgeschlossen ist. Die Fehlerquote sinkt dank der Digitalisierung enorm, die Effizienz wird gesteigert, die Kosten sinken. Zeitfresser werden dank digitaler Systeme gnadenlos eliminiert, Kapazitäten werden frei, das Handwerk bleibt auch in Krisenzeiten handlungsfähig. Die Digitalisierung macht Wachstum erst wirklich möglich.

Wer einen Handwerksbetrieb hat, ist auch Unternehmer. Wie schaffen diese den Sprung weg vom Dienst am Kunden, hin zu genügend Mitarbeitern, um das Unternehmen auch führen und ausbauen zu können?

Alles steht und fällt mit dem Angebot! Mit der richtigen Positionierung erreicht das Handwerk den ultimativen Expertenstatus. Dieser Status in Kombination mit einem Angebot, das ein kleines Kind versteht, bietet die Grundlage für Erfolg. Mehr Status und eine effektive Kommunikation erzeugen mehr Umsatz, mehr Cashflow und die Möglichkeit, sein Handwerk auf Jahre hinaus planbar und durch alle Unwägbarkeiten hinweg immer wieder in den sicheren Hafen zu bringen.

MK

Unser Gesprächspartner: Marcel Löwigt ist Unternehmer, Marketingexperte und Gründer von ADsVertisers.

Bild: Handwerks-akademie

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