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Ohne Mentoren fällt Gründen schwer

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Ohne Mentoren fällt Gründen schwer

Der erste Versuch, ein Unternehmen zu gründen, ist Maximilian Arndt nicht gelungen. Doch Aufgeben war die allerletzte Option des ehemaligen Leistungssportlers. Vielmehr gehört Scheitern für ihn zum Weg, und dass Erfolg letztlich die Rendite von Tun ist, weiß er bereits aus seiner Sportlerkarriere. Deswegen ging er strategisch vor, um seinen Platz in der Unternehmer-Landschaft zu finden – inzwischen ist Maximilian Arndt in der Solarbranche sehr erfolgreich. In unserem Interview erklärt der Vertriebsexperte, wie wichtig das persönliche Umfeld eines Gründers ist und welche Rolle das Risiko spielt.

Herr Arndt, der erste Versuch, nach Ihrer Sportlerkarriere als Unternehmer durchzustarten, ist nicht gelungen. Was war der Grund dafür?

Ich glaube es gehört einfach dazu, dass die ersten Steps in die Selbstständigkeit ohne vernünftige Mentoren oder ein starkes vorhandenes Netzwerk mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit scheitern. Und ich bin dankbar dafür, dass es bei mir so gewesen ist, weil wir uns auf dem Weg zum Erfolg eben auf einige Tiefpunkte gefasst machen müssen. Wenn wir nur wissen, wie es ist, erfolgreich zu sein, würde es uns extrem schwerfallen, gut mit Niederlagen umzugehen. Zu den Gründen für das Scheitern gehört, dass ich kein gutes Umfeld mit Mentoren hatte, die ich um Rat fragen konnte. Heute habe ich in jeden Lebensbereichen Experten, mit denen ich mich tief über die jeweiligen Themen austauschen kann und davon lasse ich auch meinen Vertrieb profitieren.

Wie haben Sie es geschafft, sich für den nächsten Versuch zu motivieren?

Was sollte ich sonst tun? Gescheitert stehen bleiben und quasi mit dem Leben abschließen? Solange das Ende kein Sieg ist, ist es auch für mich noch nicht das Ende. Wenn jemand dort draußen eine Frau, Freundin, Familie, Kinder oder auch Angehörige hat, an denen einem wirklich etwas liegt, sollte jeder das unerbittliche Streben danach haben, so gut wie möglich im Spiel des Lebens zu werden, um ihnen einen Nutzen bieten zu können, und auch um etwas zurückzugeben.

Nachdem Sie soviel Herzblut und Zeit in den zweiten Versuch investiert haben, sind Sie nun Unternehmer. Inwieweit kann dieser Weg als Blaupause für angehende Gründer sein? Haben Sie in paar Tipps?

Nun ja, es waren dann noch einige Versuche mehr, die scheiterten. Ich habe wirklich sehr Vieles ausprobiert. Ich habe zuerst analysiert, dass ich aufgrund meiner Persönlichkeit die meisten Chancen im Vertrieb habe. In einigen Vertrieben bin ich gescheitert. Schließlich habe ich mich auf die Suche nach einem Produkt oder einer Dienstleistung gemacht, die sofort eine win-win-Situation für den Kunden und den Vertrieb bietet und dazu noch eine gute Marge aufweist. So bin ich zum Erfolg gekommen, weil ich genau das gefunden habe.

Sie selbst sind hemdsärmelig an die Gründung gegangen und haben Ihren Job gekündigt. Wieviel Risiko halten Sie bei der Gründung eines Unternehmens für richtig?

Das ist ein Thema, das individuell betrachtet werden sollte. Ich kenne permanenten Leistungsdruck aus dem Leistungssport. Deshalb konnte ich auch mit dem finanziellen Druck im Kopf gut umgehen und trotzdem bei meinen Kunden glänzen. Ich habe die Boote zu meinem alten Leben verbrannt, um mich einem neuen, besseren Leben zu widmen. Das Risiko sollte dennoch immer gut abgewogen werden. Heutzutage heißt Unternehmensgründung nicht gleich, dass man ein extremes Risiko mit sich trägt. Im Vertrieb ist der Start recht übersichtlich und lässt sich meist zu Beginn auch mit einem Hauptjob kombinieren. Das traf allerdings für mich nicht zu, denn ich wollte schnell nach vorn kommen, und manchmal ist Speed im Business alles.

Sie sind ein sehr junger Unternehmer und konnten dennoch bereits viele Erfahrungen sammeln. Wie schätzen Sie die Bedingungen für Gründer in Deutschland ein? Was ist gut und was müsste sich ändern?

Gründen in Deutschland hat viele Vorteile, aber auch einige Nachteile. Die Gründer sind zu Beginn teilweise an extreme bürokratische Richtlinien gebunden, weshalb viele Menschen das Unternehmertum komplett meiden. Hinzu kommt oft ein Umfeld, das teilweise sehr anti-kapitalistisch eingestellt ist. Das sind aber alles keine Gründe, von denen sich ein Gewinner abhalten lässt. In jeder Branche gibt es nämlich immer jemanden, der extrem erfolgreich ist und die Umsätze seines Lebens fährt. Wir haben grundsätzlich aktuell die beste Zeit, um zu gründen, weil es noch nie so viele Chancen gab, erfolgreich zu werden. Man muss einfach nur beginnen und vor allem machen.

mk

Info: Maximilian Arndt ist Experte für Solarenergie und Vertrieb ist ehemaliger Leistungssportler und Unternehmer.

Bild: Nils Bastian

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