Start-ups aus Deutschland erhielten im Jahr 2024 mehr als sieben Milliarden Euro von Investoren – knapp eine Milliarde mehr als in den zwölf Monaten zuvor (plus 17 Prozent). Dies bedeutet zwar immer noch ein Minus von fast 60 Prozent im Vergleich zum Rekordjahr 2021, als 17,4 Milliarden Euro an heimische Startups flossen. Allerdings: Nach zwei Jahren im Sinkflug steigt die Investitionssumme wieder. Die Anzahl der Finanzierungsrunden bleibt dagegen im dritten Jahr in Folge rückläufig: 755 Deals bedeuten zwölf Prozent weniger Abschlüsse als 2023 (861). Zum Vergleich: Im Rekordjahr 2021 lag die Zahl der Investitionsrunden noch bei 1.160.
Die positive Entwicklung bei der Investitionssumme ist auf die Zunahme großer Deals zurückzuführen: Im Gesamtjahr 2024 gab es 29 Großinvestitionen mit einem Finanzierungsvolumen von jeweils mindestens 50 Millionen Euro – immerhin acht mehr als im Vorjahr. Auch in der Größenkategorie von Deals mit einem Finanzierungsvolumen zwischen 10 und 50 Millionen Euro stieg die Anzahl der Abschlüsse: von 95 im Vorjahr auf 102 im Jahr 2024. Das zeigt das Startup-Barometer der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young). Die Studie basiert auf einer Analyse der Investitionen in deutsche Startups. Als Startups werden dabei grundsätzlich Unternehmen gewertet, die nicht älter als zehn Jahre sind.
Dr. Thomas Prüver, Partner bei EY: »Hohen Zinsen, zurückhaltenden Investoren und einer schwachen Konjunkturentwicklung zum Trotz hat sich die Startup-Szene in Deutschland nach einer Talsohle in den vergangenen Jahren im Jahr 2024 stabilisiert. Das zweite Halbjahr könnte sogar die Trendwende gebracht haben.« In der zweiten Jahreshälfte lagen erstmals seit dem Jahr 2021 sowohl die Zahl der Investitionsprojekte als auch das Investitionsvolumen über dem Wert des vorangegangenen Halbjahrs. »Mehr als sieben Milliarden Euro an Investments zeugen von der Innovationsstärke der Jungunternehmen, die sich in den vergangenen Jahren noch stärker auf die schnelle und gleichzeitig langfristige wirtschaftliche Umsetzbarkeit ihrer Geschäftsmodelle konzentrieren mussten – und das offenbar mit Erfolg, über die verschiedenen Sektoren und Regionen hinweg.«
Die drei größten Investitionssummen in den vergangenen zwölf Monaten gingen an Startups aus dem Bereich Tech. Künstliche Intelligenz bleibt aus Investorensicht eines der vielversprechendsten Themen: Deutsche Jungunternehmen aus dem Bereich Software & Analytics erzielten ein Gesamtinvestitionsvolumen von gut 2,2 Milliarden Euro – fast 200 Millionen mehr als im Vorjahr. Dahinter folgt der Health-Sektor, dessen Startups ein Gesamtvolumen von 958 Millionen Euro realisierten – und damit mehr als doppelt so viel wie 2023. Platz drei belegt der Bereich Energy: Startups aus diesem Sektor konnten 841 Millionen Euro Risikokapital sammeln, knapp 160 Millionen Euro weniger als 2023.
MK
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Quelle: Pressemitteilung