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Heinz Nixdorf: Visionär und Computerpionier

»Computer müssen so klein sein, dass sie in die linke untere Schublade eines Buchhalter-Schreibtisches passen« – daran hat Heinz Nixdorf stets geglaubt. Am 9. April 2025 wäre der Gründer der Nixdorf Computer AG 100 Jahre alt geworden – ein Mann, der wie kaum ein anderer die deutsche Computerindustrie geprägt hat.

Aus ärmlichen Verhältnissen zum Marktführer

Dabei war sein Lebensweg alles andere als vorgezeichnet. Geboren wird Nixdorf als Sohn eines Eisenbahners im Jahr 1925 in Paderborn. Trotz des Aufwachsens in Armut wird sein Talent für Mathematik und Naturwissenschaften bald entdeckt. Doch erst nach dem Zweiten Weltkrieg geht er dieser Begabung nach: Ab 1947 studiert er, immer noch mittellos, Physik und besucht Seminare zur Betriebswissenschaftslehre an der Johann-Wolfgang-von-Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Die Idee zur Unternehmensgründung kam ihm während seiner Tätigkeit bei Remington Rand Corp., wo er als Werkstudent an der Entwicklung technischer Geräte mitwirkte. eine Innovation, die in Deutschland nahezu konkurrenzlos war. 1952, gerade einmal 27 Jahre alt, wagt Nixdorf den Schritt in die Selbstständigkeit und gründet in Essen das »Heinz Nixdorf Labor für Impulstechnik« – später wird der Unternehmenssitz in seine Heimatstadt verlegt und so der Grundstein für die Nixdorf Computer AG gelegt. Die Vision des Gründers, der noch bis 1958 seine Röhrencomputer persönlich entwickelt: Rechentechnik für die Praxis zu generieren! Seine Innovation ES wird der erste Röhrencomputer Deutschlands. Auch sein früherer Arbeitgeber RWE profitiert davon, setzt das bekannte Unternehmen den Computer schon bald für die Buchhaltung ein.

Durch Nixdorfs Ehrgeiz übernimmt sein Unternehmen kurze Zeit später Aktienmehrheit der Wanderer AG und wird so zu einem der erfolgreichsten Computerhersteller Europas, der auch mit einer Tochterfirma in die USA expandieren kann. Für den amerikanischen Markt entwickelt Nixdorf auch den ersten Tischcomputer Conti; eine seiner heute bekanntesten Erfindungen. So erstaunt es nicht, dass sich die Nixdorf Computer AG in den 70er-Jahren bei Minicomputern für mittelständische Unternehmen zum Marktführer mausert. Heinz Nixdorf wird in dieser Zeit zum »Musterbeispiel für das deutsche Wirtschaftswunder«, wie es Helmut Schmidt einmal  ausdrückte.

Das Erfolgsgeheimnis eines Vordenkers

Doch Nixdorf überrascht nicht nur mit seinem Erfindungsreichtum – auch seine Unternehmenskultur unterscheidet sich von vielen anderen mittelständischen Unternehmern dieser Zeit. »Vor dem Himmel kommt das Leben auf Erden. Und da gilt es, eine soziale Gesellschaft aufzubauen. Investitionen in Menschen sind auch wichtiger als in Maschinen«, lautet ein bekanntes Nixdorf-Zitat. Noch heute erinnert die Heinz Nixdorf Stiftung an sein Engagement in die Aus- und Weiterbildung seiner Mitarbeiter. Gleichzeitig wird ihm in einem Artikel der »Zeit« aus dem Jahr 1984 auch ein »herausfordernder, mitreißender Führungstil mit innovativer Autorität « unterstellt. So gilt Nixdorf als Unikat, das auch vor Polemik nicht zurückschreckt: »Die Deutschen arbeiten wenig, feiern oft krank und haben zuviel Urlaub«.

Doch an einem kann kein Zweifel bestehen: Als der »knorrige Patriarch«, im Jahr 1968 unerwartet auf der CeBIT in Hannover stirbt, verliert die Nixdorf Computer AG nicht nur ihren Gründer, sondern auch ihre treibende Kraft. Doch das Vermächtnis von Heinz Nixdorf lebt weiter –  in der Geschichte der deutschen IT-Branche und auch in den zahlreichen Spuren, die der Computerpionier hinterlassen hat: Im Heinz Nixdorf MuseumsForum (HNF) etwa, dem heute größten Computermuseum der Welt, und in zahlreichen Bildungsinitiativen, Stiftungsprojekten und unternehmerischen Nachfolgeideen, die seinen Namen tragen.

Dieser Beitrag wurde mit Hilfe von KI erstellt.

Beitragsbild: IMAGO / teutopress

AS

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