In einer Welt der Luxusmode, in der plakative Logos, spektakuläre Fashion Shows die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, verfolgt Luca Faloni einen ganz anderen Ansatz. Der italienische Unternehmer hat aus einem simplen Online-Shop für Leinenhemden eine international erfolgreiche Premiummarke geschaffen – ohne dabei auf buntes Marketing oder das übliche Luxusimage durch Testimonials zu setzen. Stattdessen steht bei Faloni der Wunsch im Mittelpunkt, Mode zu schaffen, wie der Gründer sie aus seiner Heimat kennt: schlicht und handwerklich hochwertig verarbeitet.
Die Philosophie hinter der Marke ist laut Website tief in Falonis persönlicher Geschichte verwurzelt. Aufgewachsen in Italien, war er von klein auf von einer Kultur der Handwerkskunst und Materialqualität umgeben. Erst im Ausland wurde ihm bewusst, wie selten diese Werte außerhalb Italiens geworden sind – und wie viele große italienische Modemarken ihre lokalen Produzenten zunehmend vernachlässigen. Dies inspirierte ihn dazu, ein Gegengewicht zu schaffen, das traditionelle italienische Werte mit einer globalen Vision verbindet.
Die Erfolgsgeschichte begann nicht in Mailand oder Florenz, sondern im technologiegetriebenen San Francisco. Dort entdeckte Faloni laut Medienberichten das Direct-to-Consumer-Prinzip, bei dem der Zwischenhandel ausgeschaltet wird, um effizientere Prozesse und eine direkte Kundenbindung zu ermöglichen. Dieses Konzept übertrug er auf die italienische Modeindustrie – mit einem klaren Ziel: hochwertige Kleidung in traditioneller Handwerkskunst zu fairen Preisen weltweit verfügbar zu machen.
Faloni arbeitet ausschließlich mit etablierten Familienbetrieben in Italien zusammen, die auf Generationen an Erfahrung in der Verarbeitung edler Materialien zurückblicken. Die Stoffe, die in seinen Kollektionen verwendet werden, stammen aus den renommiertesten italienischen Webereien, wie der Unternehmer auf seiner Website betont.
Im Gegensatz zur hektischen Taktung der Modebranche mit ihren ständig wechselnden Kollektionen folgt Faloni dem Prinzip der Slow Fashion. Die Produkte bleiben über längere Zeit im Sortiment und werden kontinuierlich auf Basis von Kundenfeedback verbessert. Dies minimiert Produktionsüberschüsse, reduziert Kosten und ermöglicht stabile Margen – ein wirtschaftlich nachhaltiges Modell, das gleichzeitig Umwelt und Ressourcen schont.
Obwohl Faloni ursprünglich auf reinen Online-Vertrieb setzte, eröffnete er inzwischen weltweit zehn stationäre Geschäfte. Die Läden fungieren als physische Ankerpunkte für die Marke und bieten Kunden die Möglichkeit, sich von der Qualität der Produkte persönlich zu überzeugen, so der Unternehmer.
MK
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