Connect with us
Kartellrecht: Delivery Hero muss 329 Millionen Euro zahlen

Unternehmen

Kartellrecht: Delivery Hero muss 223 Millionen Euro zahlen

Der Essenslieferdienst Delivery Hero muss eine Geldbuße in Höhe von rund 223 Millionen Euro zahlen. Hintergrund ist ein illegales Kartell mit dem spanischen Lieferdienst Glovo, das nach Angaben der EU-Kommission unter anderem Preis- und Strategieabsprachen umfasste. Auch Glovo, inzwischen eine Tochtergesellschaft von Delivery Hero, wurde mit einer Strafe in Höhe von knapp 106 Millionen Euro belegt. Insgesamt ergibt sich daraus eine Gesamtstrafe von 329 Millionen Euro für den börsennotierten Konzern mit Sitz in Berlin.

Laut Kommission tauschten die Unternehmen sensible Informationen wie Preise aus, einigten sich darauf, keine Mitarbeiter voneinander abzuwerben, und teilten bestimmte regionale Märkte untereinander auf, berichtet die Tagesschau. Die Absprachen erfolgten über verschiedene Kommunikationskanäle, darunter E-Mails und WhatsApp-Nachrichten.

Bereits im vergangenen Jahr hatte Delivery Hero mitgeteilt, dass wegen des laufenden Kartellverfahrens eine Strafe von über 400 Millionen Euro möglich sei. Das Unternehmen hatte dafür 186 Millionen Euro zurückgestellt. Die tatsächliche Strafe fiel nun rund 20 Prozent niedriger aus als zunächst befürchtet. Begründet wurde dies unter anderem damit, dass das beanstandete Verhalten zeitweise von geringerer Intensität gewesen sei.

Die Ermittlungen der EU-Kommission laufen seit Längerem. Bereits im November 2023 wurden unangekündigte Durchsuchungen bei Delivery Hero in Berlin und bei Glovo in Barcelona durchgeführt. Delivery Hero hatte seit Juli 2018 eine Minderheitsbeteiligung an Glovo gehalten und übernahm das Unternehmen im Juli 2022 vollständig. Die EU-Kommission stellte fest, dass die wettbewerbswidrigen Absprachen vor der vollständigen Übernahme durch Delivery Hero stattfanden.

MK

Bild: IMAGO / Joko

Continue Reading

More in Unternehmen

To Top