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Studie: Führungskräfte überlassen KI den Mitarbeitern

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Studie: Führungskräfte überlassen KI den Mitarbeitern

Viele Unternehmen setzen voraus, dass ihre Mitarbeiter nicht nur offen für Künstliche Intelligenz (KI) sind, sondern sich eigenständig die nötigen Kenntnisse aneignen. Doch eine aktuelle Studie des Personaldienstleisters Adecco Group zeigt: Zwischen dieser Erwartungshaltung und der tatsächlichen Förderung durch die Arbeitgeber klafft eine große Lücke. Für die Untersuchung »Führung in Zeiten von KI: Erwartung versus Realität« wurden laut »Wirtschaftswoche« rund 2.000 Geschäftsführer befragt, die zusammen etwa zehn Millionen Beschäftigte vertreten.

60 Prozent der befragten Führungskräfte gaben an, dass sie von ihrer Belegschaft verlangen, sich selbstständig KI-Kompetenzen anzueignen. Doch die Unterstützung durch die Unternehmen bleibt oft unzureichend: Zwar bieten 59 Prozent der Firmen in diesem Jahr entsprechende Schulungen an – aber nur 25 Prozent der Mitarbeiter nehmen diese tatsächlich wahr. Viele Beschäftigte empfinden die Angebote zudem eher als zusätzliche Belastung denn als hilfreiche Weiterbildung.

Ein Grund dafür könnte die veraltete Form der Wissensvermittlung sein. Statt klassischer Seminare, bei denen Mitarbeiter stundenlang geballtes Wissen vermittelt bekommen, wären flexiblere Lernformate sinnvoller – etwa kurze, praxisnahe Lerneinheiten oder Peer-Learning, bei dem technikaffine Kollegen ihr KI-Wissen im Team weitergeben.

Ein weiteres Problem: Viele Arbeitnehmer haben keine klare Vorstellung davon, welche Rolle KI in ihrem Job spielen wird – und was konkret von ihnen erwartet wird. Besonders unsicher sind Beschäftigte, die bisher wenig mit KI in Berührung kamen, sowie Mitarbeiter in Abteilungen, die durch Automatisierung starke Veränderungen erwarten. Die Angst, den Anschluss zu verlieren, ist weit verbreitet.

Ohne eine greifbare Perspektive sinkt jedoch nicht nur die Lernbereitschaft, sondern auch die Akzeptanz für neue Technologien. »Wer den Nutzen nicht erkennt, wird KI nicht einfach mitdenken«, so das Fazit der Studie. Unternehmen müssten daher klare Strategien entwickeln: Wie soll KI konkret eingesetzt werden? Welche Fähigkeiten sind nötig? Und wie werden Mitarbeiter dabei unterstützt?

Hinzu kommt ein wachsendes Misstrauen gegenüber dem Management. Laut der Adecco-Studie »Global Workforce of the Future« traut weniger als die Hälfte der Beschäftigten ihrem Führungsteam zu, Chancen und Risiken von KI richtig einzuschätzen. Und auch unter den Führungskräften selbst schwindet die Zuversicht: Waren 2024 noch 69 Prozent von ihrer KI-Strategie überzeugt, sind es 2025 nur noch 58 Prozent.

MK

Bild: Depositphotos / Sepy

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