Der japanische Milliardär Tadashi Yanai ist Gründer der Marke Uniqlo. In den vergangenen Jahrzehnten ist Yanais Unternehmen Fast Retailing zum drittgrößten Modehersteller weltweit aufgestiegen und der rasante Aufstieg geht weiter, vor allem in Europa. Im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern, die auf kurzlebige Modetrends setzen, verfolgt Uniqlo eine grundlegend andere Strategie: Die Marke konzentriert sich auf zeitlose, funktionale und qualitativ hochwertige Basics, die für alle Menschen passen und lange haltbar sind. Dieser Ansatz hat Uniqlo zu einem der wertvollsten Moderiesen der Welt gemacht, während andere Fast-Fashion-Marken in den letzten Jahren mit rückläufigen Umsätzen zu kämpfen hatten.
Was Uniqlo von anderen Modeunternehmen laut eines Berichts des »Handelsblatt« unterscheidet, sind technologische Innovationen. Statt nur modische Designs zu produzieren, entwickelt Uniqlo funktionale Materialien, die Wärme erzeugen, atmungsaktiv sind oder schnell trocknen. Uniqlo kontrolliert den gesamten Produktionsprozess selbst – von der Planung über das Design bis hin zur Herstellung und Distribution. Dieses Modell ermöglicht es dem Unternehmen, Kosten zu senken, die Qualität konsequent zu sichern und flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren. Durch Großeinkäufe von Materialien erzielt Uniqlo zudem Skaleneffekte, die niedrige Preise bei hoher Qualität ermöglichen.
Die globale Expansion von Uniqlo verlief nicht immer reibungslos. Erste Versuche in London und den USA scheiterten anfangs an falschen Größenkonzepten und Standortentscheidungen. Heute setzt Uniqlo auf Flagship-Stores in prominenten Lagen großer Metropolen, die als Markenbotschafter fungieren. Dieser Ansatz zahlt sich aus: Im Geschäftsjahr 2024 verzeichnete Uniqlo International laut Fast Retailing Group einen Umsatzrekord und ein Wachstum von 19,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Auch in puncto Nachhaltigkeit will Uniqlo Zeichen setzen. Mit Initiativen wie RE.UNIQLO, einem Programm zum Recycling und Reparieren von Kleidung, und ambitionierten Zielen – bis 2025 soll 100 Prozent der verwendeten Baumwolle laut eigener Angaben nachhaltig sein – positioniert sich das Unternehmen als verantwortungsbewusster Akteur in einer Branche, die oft für ihre Umweltauswirkungen kritisiert wird.
MK
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