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Bio-Lebensmittel erleben Rekordnachfrage – regionale Produktion bleibt unter Druck

In Deutschland steigt die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln auf ein neues Niveau: Nach Schätzungen einer Studie der Duale Hochschule Baden‑Württemberg wird der Umsatz mit Bio-Produkten im Jahr 2025 um rund 10 Prozent auf etwa 18,7 Milliarden Euro wachsen, was ein neuer Rekord wäre. Gleichzeitig liegt der Anteil von Bio-Produkten am Gesamtlebensmittelumsatz bei voraussichtlich knapp sieben Prozent.

Der Umsatzanstieg geht nicht primär auf ein stärkeres Nachhaltigkeitsbewusstsein zurück, sondern wird vor allem mit der nachlassenden Inflation und weniger preisbewusstem Konsum erklärt. Zudem haben kleine Naturkostläden in vielen Läden schließen müssen, da große Handelsketten mit breiten Eigenmarken und Preisvorteilen den Markt dominieren, so dass insbesondere Discounter und Drogerien vom Wachstums-Trend profitieren: Eigenmarken kommen bei Bio-Produkten auf rund 47 Prozent Marktanteil im ersten Halbjahr.

Es könnte jedoch auch den Raum für neue Geschäftsmodelle mit Gründergeist jenseits der klassischen Ladenfläche eröffnen. 

Die Produktion kommt jedoch nicht hinterher: Die ökologische Anbaufläche wächst nur langsam. Die Studie zeigt, dass trotz der hohen Nachfrage die heimische Landwirtschaft Kapazitätsgrenzen erreicht, was Importe verstärken dürfte.

Wer in der Lebensmittel- und Bio-Branche tätig ist oder sein möchte, steht vor einer doppelten Herausforderung: der Nachfrage gerecht zu werden und zum anderen die Wertschöpfung möglichst im Inland zu verankern. Zahlreiche Chancen ergeben sich im Ausbau von Bio-Eigenmarken, bei effizienten Lieferketten und in der Kooperation mit landwirtschaftlichen Erzeugern. Gleichzeitig sollten Produzenten und Händler frühzeitig auf Rohstoff- und Flächenengpässe reagieren.

SK

Beitragsbild: IMAGO / Wolfilser

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