Die Westfalenhallen Dortmund feiern 2025 ihr 100-jähriges Bestehen – ein Jubiläum, das weit mehr ist als eine historische Fußnote. Am 28.11.1925 feierlich eröffnet, erzählten sie die Geschichte eines Standorts, der sich immer wieder neu erfunden hat und heute zu den bedeutendsten Messe- und Eventzentren Deutschlands zählt. Und: Es zeigt, warum Messen auch im digitalen Zeitalter ein unverzichtbares Instrument für Wachstum, Innovation und Unternehmertum bleiben.
Als die Westfalenhallen 1925 eröffneten, war Dortmund ein industrieller Hotspot, geprägt von Stahl, Kohle und Maschinenbau. Veranstaltungen dienten damals vor allem als regionale Schaufenster der Wirtschaftskraft. Doch das Konzept entwickelte sich rasant: Nach dem Krieg wurden die Hallen neu aufgebaut, expandierten stetig und etablierten sich als überregionaler Messeplatz. In den 70ern und 80ern wurden sie zu einer festen Größe im internationalen Event- und Sportkalender. Parallel entstand ein professionelles Messegeschäft — ein Ökosystem aus Logistik, Service, Ausstellern und Besuchern.
Vom regionalen Veranstaltungshaus zum Innovationshub für ganze Branchen
Bemerkenswert ist jedoch nicht die Größe, sondern die Fähigkeit zur Anpassung. Während viele Messeplätze global unter Druck geraten sind, hielten die Westfalenhallen konsequent an einem Geschäftsmodell fest, das sich permanent an neue Realitäten anpasst. Ob Digitalisierung, moderne Messeformate, Nachhaltigkeitsanforderungen oder die Frage, wie hybride und physische Konferenzen sinnvoll zusammenspielen: Dortmund hat fast immer früh auf Zukunft gesetzt.
Das ist kein Zufall. Messen sind Wirtschaftsinfrastruktur. Ohne sie fehlen Räume für Begegnung, Räume für Vertrieb, Räume für Investitionen. Start-ups, Mittelständler, Industriekonzerne, Forschungsinstitute – sie alle profitieren davon, Produkte vor Ort zu zeigen, Netzwerke aufzubauen und Vertrauen aufzubauen. Die Westfalenhallen bilden daher seit Jahrzehnten einen der wichtigsten Knotenpunkte für Branchen wie Technologie, Industrie, Ernährung, Energie und Logistik.
Dass Dortmund sich vom klassischen Industriestandort in einen modernen Wirtschaftsraum transformiert hat, liegt auch am kontinuierlichen Ausbau des Messegeschäfts. Die Hallen schaffen direkte und indirekte Wertschöpfung: Hotels, Gastronomie, Transport, Dienstleister, Medien. Sie ziehen internationale Besucher an und bringen Kapital, Ideen und Kooperationspartner in die Region. Ein funktionierender Messestandort ist damit weniger Eventfläche als Standortpolitik.
Doch das hundertjährige Jubiläum ist nicht nur ein Rückblick. Es ist eine Bestätigung für ein stabiles Gründer-Prinzip: Wer bestehen will, muss wandlungsfähig bleiben. Ein Jahrhundert Unternehmensgeschichte zeigt, dass Zukunft nicht entsteht, indem man Trends hinterherläuft, sondern indem man Strukturen baut, die Veränderung überhaupt erst ermöglichen.
Die nächsten 100 Jahre der Westfalenhallen werden hybrid, technikgetrieben und nachhaltiger sein als alles zuvor. Aber ihr Kern bleibt derselbe: Sie sind ein Ort, an dem Wirtschaft atmet. Ein Ort für Dynamik, für Mut, für neue Ideen.
Und genau deshalb gehören sie zu den stärksten Wirtschaftsmotoren Nordrhein-Westfalens.
SK
Beitragsbild: westfalenhalle.de