Martin Limbeck erklärt, wie man sich als Unternehmer auf den Worst Case vorbereitet.
Es gibt Dinge, mit denen du dich als Unternehmer sehr gerne beschäftigst. Zum Beispiel, wie du dein Unternehmen weiterentwickeln willst. Dann gibt es jedoch auch die Themen, die wir am liebsten ausblenden würden. Was passiert mit der Company, wenn dir etwas zustößt? Und ich spreche hier jetzt nicht von einer normalen Grippe, die dich für 14 Tage flachliegen lässt. Sondern von Dingen wie lebensbedrohlichen Krankheiten und tödlichen Unfällen. Kein schönes Thema. Doch es hilft nichts, das auf die lange Bank zu schieben. Auch dann nicht, wenn es dir heute gut geht und du fit wie ein Turnschuh bist. Morgen kann die Welt schon ganz anders aussehen. Daher kann ich dir nur empfehlen, unbedingt einen Notfallplan zu erstellen – und dein Unternehmen langfristig so zu entwickeln, dass es auch ohne dich weiter funktioniert.
Mach dich ersetzbar
»Martens, lassen Sie mal. Ich erledige das schnell selbst …« Erkennst du dich darin wieder? Vielen Unternehmern fällt es schwer, Aufgaben zu delegieren und Prozesse loszulassen. Ein gesunder Arbeitseifer in allen Ehren, doch als Unternehmer ist es deine Aufgabe, am Unternehmen statt in ihm zu arbeiten. Und wie sollen deine Mitarbeiter Selbstvertrauen entwickeln und lernen, selbstständig zu arbeiten, wenn du ihnen das augenscheinlich nicht zutraust? Ich kann verstehen, dass es dir schwerfällt, loszulassen. Schließlich hast du das Unternehmen gegründet, dein ganzes Herzblut steckt darin und du willst, dass alles perfekt läuft. Doch wenn dein Unternehmen wächst, sind dem natürliche Grenzen gesetzt. Dein Tag hat nur 24 Stunden – und schneller schlafen funktioniert nicht. Daher wirst du nicht darum herumkommen, Verantwortung abzugeben. Und das ist auch gut so!
Nachfolger verzweifelt gesucht
Gerade im deutschen Mittelstand gibt es große Herausforderungen in Sachen Unternehmensnachfolge. Aktuell steuert eine ganze Gründergeneration auf der Zielgeraden zur Rente – und das ohne designierte Nachfolger. Entweder, weil sie sich immer noch nicht darum gekümmert haben. Oder weil der richtige Kandidat oder die passende Kandidatin einfach nicht zu finden ist. Was du jedoch im Hinterkopf behalten solltest: Jede vierte Unternehmensnachfolge tritt unerwartet ein, so das Bonner Institut für Mittelstandsforschung. Entweder durch Krankheit, einen schweren Unfall oder den überraschenden Tod des Gründers. Außerdem weist die Kammer darauf hin, dass aktuell rund die Hälfte aller Mittelständler in Deutschland keinen Notfallplan in der Schublade haben. Höchste Zeit also, ins Handeln zu kommen!
Den gesamten Artikel »Unternehmer brauchen einen Notfallplan!« von Martin Limbeck finden Sie in der brandneuen founders Magazin Ausgabe Nr. 27 -> LINK
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