Erst dienen, dann verdienen

Immobilienmakler Michael Friedrich hat sich durch eine steinige Gründungphase gekämpft

Michael Friedrich hat schon früh beschlossen, sein Faible für schöne Immobilien zum Beruf zu machen und gründete die »Kanzlei für Immobilien« mit der Ausrichtung auf Premium- und Luxusobjekte. Ihm war klar, dass das kein einfaches Projekt werden würde. »Die größten Herausforderungen bestanden darin, als junger Einzelkämpfer gegen etablierte und große Unternehmen zu bestehen«, sagt er. Die Region Stuttgart bot aus seiner Sicht das richtige Flair und nicht zuletzt durch die ansässige Automobilbranche die richtige Klientel für sein Vorhaben.

Doch um sein Ziel zu erreichen, musste er sich bei eben dieser Klientel Gehör verschaffen, um sein Unternehmen vorstellen zu können. »Um von diesen Kunden geschätzt und anerkannt zu werden, musste ich Überdurchschnittliches leisten und einen beispiellosen Service und Dienstleistungen bieten, die ihresgleichen suchen.« Aufgrund seines noch jungen Alters musste er immer besser, innovativer, weitreichender arbeiten und denken, als manch anderer. »Im Kreis dieser exklusiven Kunden aufgenommen zu werden, war ein langer, harter und steiniger Weg. Aber mit viel Fleiß, Hingabe und Liebe ist alles möglich«, blickt er zurück.

Vor dem Erfolg kommt die Nachtschicht

Bereits mit 18 Jahren hat er sich selbständig gemacht, dutzende Seminare besucht und vor der IHK-Prüfungen abgelegt. Aber: »Ich habe in meinem Leben öfter Nein gehört als Ja.« Zweimal musste er sich eingestehen, pleite zu sein. In dieser Zeit hat er nachts bei McDonald’s Burger verkauft, um seine Rechnungen bezahlen zu können und führte tagsüber sein Geschäft weiter fort. »Das war eine meiner schwersten Zeiten in meinem beruflichen Leben.« Doch er wollte die Idee, Premium-Immobilien zu verkaufen, nicht aufgeben. Und eines hielt er sich immer vor Augen: »Dienen, bevor man ans Verdienen denkt – das ist meine Devise. Man muss erstmal etwas leisten und hart dafür arbeiten, um an solche Objekte zu kommen. Früher aufstehen, später schlafen gehen und für eine Besichtigung bis zu 1000 Kilometer fahren, ohne zu wissen, ob dies zum Erfolg führt. Außerdem bin ich abends um 22 Uhr noch erreichbar, und an Sonn- und Feiertagen. Aber nur so bekommt man auch das Vertrauen der Kunden«, meint Michael Friedrich.

Der Durchbruch kam dann mit der Coronapandemie. »Die großen Konkurrenten haben sich in dieser Zeit etwas zurückgezogen. Das war meine Chance. Ich habe mein letztes Geld zusammengekratzt und das Marketing skaliert, ich habe alles auf eine Karte gesetzt«, erzählt er. Nach und nach machte sich zudem seine Hartnäckigkeit bezahlt. Der Kreis der potenziellen Kunden wurde größer und Michael Friedrich schaffte es, durch Empfehlungen an Objekte und Interessenten zu kommen. Bald kamen auch Immobilien vom Off-Market dazu. »Mit meiner Kanzlei für Immobilien habe ich jetzt Zugang zu den exklusivsten Anwesen im Raum Stuttgart und ein weitreichendes internationales exklusives Netzwerk, sodass ich nun auch Immobilien auf Mallorca, an der Côte d’Azur oder in Dubai anbieten kann. Ich vermittle Objekte im Millionenbereich.« Michael Friedrich wollte sich beweisen, dass er es kann und was alles möglich ist, wenn man sein Bestes gibt und authentisch bleibt. »Man muss sich auch mal selbst vertrauen und nicht auf andere hören.«

Auch in der Krise sicher im Sattel

Zu 95 Prozent werden die Premium- und Luxusobjekte in seinem Portfolio als Eigenheim verkauft, seltener als Investment. Wer sich ein solches Objekt leisten kann, hat in aller Regel ein gewisses Background, deswegen könne die Kanzlei für Immobilien die Krise leicht umschiffen. Michael Friedrich sieht sich in einer guten Position für die nächsten Jahren. »Ich schätze, dass sich der Markt in den Metropolregionen stabil halten oder nur eine kleine Korrektur erfahren wird«, prognostiziert er, »oder hat eine besondere Uhr oder ein teures Auto in Krisenzeiten jemals an Wert verloren?« Premium- und Luxusimmobilien seien aufgrund ihrer besonderen Bauweise und Architektur in Krisenzeiten für viele ein sicherer Hafen, um ihr Geld zu investieren. Mit gut durchdachten Strukturen könne man den Wert der Immobilie erhalten oder sogar erhöhen. Michael Friedrich hat gefunden, was er gesucht hat. »Ich konnte meine Vorliebe für schöne Immobilien zum Beruf machen und bin dankbar für jeden Tag.«

MK

Bild: Michael Friedrich