Rückgang der deutschen Exporte

Deutschlands Exporte sanken im Oktober immer weiter. Schon im zweiten Monat in Folge konnte kein Aufschwung vom Statistischen Bundesamt gemessen werden. Insgesamt beträgt der Wert der Warenausfuhren 126,4 Milliarden Euro – das sind 0,2 Prozent weniger als im Vormonat und ganze 8,1 Prozent weniger als im Oktober letzten Jahres. Ökonomen sind davon aber überrascht, da sie – nach dem Rückgang um 2,5 Prozent im September – mit einem Anstieg von 1,1 Prozent gerechnet hatten. Die Hauptabnehmer bleiben – trotz einem Rückgang von 2,7 Prozent zum Vormonat – die EU-Mitgliedstaaten: Exporte im Wert von 67,9 Milliarden Euro wurden innerhalb von Europa versendet. Außerdem nahmen die Ausfuhren in die USA um 5,7 Prozent, nach China um 1,5 Prozent und nach Großbritannien um 5,6 Prozent zu. Die Exporte nach Russland sanken gegenüber dem Vormonat um 5,0 Prozent auf 0,6 Milliarden Euro.

Dieser Trend bildete sich jedoch schon innerhalb der vorangegangenen zehn Monate: Im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2022 war auch hier der Wert des Exports um 0,8 Prozent gefallen, was 1,3 Billionen Euro entspricht. Das Qualitätsversprechen »Made in Germany« sei laut Volker Treier, dem Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer, einfach immer weniger gefragt. Das liege vor allem an den geopolitischen Risiken, der noch immer schwach laufenden Weltkonjunktur und der großen Bürokratie- und Kostenbelastung in Deutschland.

Aber auch die Importe nehmen weiterhin ab: Hier sinkt der Wert bereits im fünften Monat in Folge um 1,2 Prozent auf 108,6 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist das eine Abnahme von 16,3 Prozent. Die deutsche Exportindustrie ist jedoch optimistisch: Bei der Unternehmensumfrage des Münchner ifo-Institut lag das Barometer für die Exporterwartungen bei minus 3,8 Punkte – 2,5 Punkte höher als im Vormonat und damit der höchste Wert seit einem halben Jahr.

LT

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