Gut zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland planen 2025, in die nachhaltige Transformation zu investieren – für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit bis zu 249 Beschäftigten liegt dieser Anteil bei 57 Prozent. Zugleich leidet die zukunftssichere Energiegewinnung und -nutzung offenbar unter der fehlenden Planungssicherheit der energiepolitischen Rahmenbedingungen in Deutschland: Nur 30 Prozent der Unternehmen schätzen diese als gut oder sehr gut ein, 35 Prozent halten sie für sehr schlecht oder schlecht. Seitens der KMU fällt das Urteil noch kritischer aus. Hier stehen insgesamt 40 Prozent Negativbewertungen nur 24 Prozent positive gegenüber. Das sind aktuelle Ergebnisse einer repräsentativen YouGov-Umfrage unter 755 Unternehmensentscheidern im Auftrag des Marketingfonds der Volksbanken Raiffeisenbanken im Genoverband e. V.
»Selbst Großunternehmen, die über ganze Stäbe mit Spezialisten für die nachhaltige Transformation verfügen, spüren Verunsicherung. Im Mittelstand sind hier die Ressourcen stark begrenzt. Oft beschäftigen sich in den KMU nur wenige Personen ohne hohes spezifisches Knowhow oder sogar nur die Inhaber selbst mit dieser sehr komplexen Materie«, interpretiert Jürgen Wache, Vorstandsvorsitzender der Hannoverschen Volksbank eG. »Die nachhaltige Transformation ist für sie aber von großer Bedeutung, um strategisch fit zu werden für die Zukunft. Denn gerade mit der Erzeugung und Speicherung erneuerbarer Energie sowie mit Maßnahmen für Energieeffizienz können sie Kosten sparen und Prozesse optimieren. Dies bringt einen erheblichen Finanzierungsbedarf mit sich, so dass dem Thema in der Zusammenarbeit mit der Hausbank eine immer größere Bedeutung zukommt.«
Die Hälfte der deutschen Unternehmen sieht in der Zusammenarbeit mit der Hausbank bereits aktuell eine wichtige Rolle der ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) für nachhaltiges Wirtschaften von Unternehmen. Für die Zukunft glauben 59 Prozent an eine noch größere Rolle in der Beziehung zur Hausbank gegenüber einem Anteil von 26 Prozent Andersdenkender. In der Wahrnehmung der KMU sind diese Kriterien noch unterdurchschnittlich häufig bedeutsam: Aktuell eine wichtige Rolle konstatieren 43 Prozent für die Zukunft erwarten das gut die Hälfte – 32 Prozent gehen für die Zukunft (eher) nicht davon aus.
Die Unternehmen, die aktuell oder zukünftig den ESG-Kriterien eine wichtige Rolle in der Zusammenarbeit mit der Hausbank zubilligen, führen zur Begründung an erster Stelle »Transparenz über Transformationsbedarf im Unternehmen, z.B. Sanierung Betriebsgebäude, Anpassung Geschäftsmodell« an (46 Prozent / KMU: 40 Prozent). Es folgen »Günstigere Finanzierungskonditionen durch mehr Nachhaltigkeit« (41 Prozent / KMU: 37 Prozent) sowie die »Erwartungshaltung der Bank bzw. deren Unterstützung für die nachhaltige Transformation ihrer Firmenkunden« (39 Prozent / KMU: 34 Prozent).
Die Daten dieser Befragung basieren auf Online-Interviews mit Mitgliedern des YouGov Panels, die der Teilnahme vorab zugestimmt haben. Für diese Befragung wurden im Zeitraum 11. und 19.12.2024 insgesamt 755 Unternehmensentscheider befragt. Die Erhebung wurde quotiert und die Ergebnisse gewichtet. Die Befragten setzen sich repräsentativ nach Beschäftigtenanteil pro Unternehmensgröße, nach Geschlecht und Altersgruppen von Unternehmensentscheidern, nach sechs NACE-Wirtschaftszweigen sowie nach Nielsen-Regionsverteilung von Unternehmen zusammen.
(MK) Quelle: Pressemitteilung
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