Tesla hat sein Robotaxi-Projekt offiziell gestartet. Mit dem Dienst in Austin, Texas, beginnt ein neues Kapitel in der Geschichte der urbanen Mobilität. Aus Sicherheitsgründen fährt aber noch ein Tesla-Mitarbeiter auf dem Beifahrersitz mit. Die Fahrzeuge bewegen sich zudem zunächst in einem geofenced – also geografisch begrenzten – Einsatzgebiet und sind täglich von 6 Uhr morgens bis Mitternacht im Betrieb.
Elon Musk bezeichnet den Start als Ergebnis von über einem Jahrzehnt Entwicklungsarbeit. Gleichzeitig betont er, dass Tesla mit seiner bestehenden Fahrzeugflotte einen einzigartigen Skalierungsvorteil habe – und kündigt bereits die nächsten Schritte an. Ab 2026 sollen spezielle Robotaxi-Modelle auf die Straße kommen, darunter das futuristisch anmutende »Cybercab« und ein geräumiger »Robovan«. Beide sollen ganz ohne Lenkrad und Pedale auskommen.
Während Tesla in Austin beginnt, ist der globale Wettbewerb längst in vollem Gange. Besonders in den USA gelten Unternehmen wie Waymo (ein Tochterunternehmen von Alphabet) als Vorreiter. Waymo betreibt bereits Robotaxi-Services in Phoenix, San Francisco, Los Angeles und – seit März 2025 – auch in Austin. In Zusammenarbeit mit Uber werden dort wöchentlich mehr als 200.000 bezahlte Fahrten durchgeführt. Weitere Städte wie Miami und Washington D.C. stehen für 2026 auf dem Expansionsplan.
Auch General Motors ist mit seiner Tochter Cruise aktiv. Seit Ende 2020 bietet das Unternehmen fahrerlose Fahrten in San Francisco an und baut den Service sukzessive aus. Die chinesische Firma Pony.ai ist bereits in Shanghai, Shenzhen und Peking vertreten und plant Pilotprojekte in Dubai.
Zudem formieren sich neue Allianzen: Lyft kooperiert mit Mobileye und Marubeni für ein Robotaxi-Projekt, das 2026 in Dallas starten soll. Uber arbeitet mit dem US-Start-up May Mobility zusammen, um ab Ende 2025 autonomes Fahren in Arlington, Texas, zu realisieren.
Hinter dem Wettlauf um fahrerlose Mobilität stehen enorme wirtschaftliche und technologische Potenziale. Analysten wie ARK Invest prognostizieren bis Ende des Jahrzehnts einen weltweiten Markt von über einer Billion US-Dollar für autonome Ride-Hailing-Dienste.
MK
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