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Gucci-Handtasche

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Krise im High-End-Segment: LVMH, Kering & Co. kämpfen mit Nachfrageschwäche

Nach dem Pandemie-Boom steckt die Luxus-Branche in einer längeren Delle. In den Kernmärkten USA und China bleibt die Nachfrage schwach; selbst Marktführer LVMH verfehlte im zweiten Quartal die Erwartungen, die Sparte Mode & Lederwaren schrumpfte, der Konzernumsatz ging organisch zurück. Anleger fürchten eine anhaltende Abkühlung des rund 400-Milliarden-Euro-Segments, verschärft durch mögliche US-Zölle.

Besonders hart trifft es Kering: Gucci brach im zweiten Quartal um 25 Prozent ein; der Konzern meldete zweistellige Umsatzrückgänge, trotz einzelner Lichtblicke etwa bei Bottega Veneta. Preismaßnahmen werden vorbereitet, um Zölle zu kompensieren, was in einem preissensiblen Umfeld einen Balanceakt darstellt.

Ein Treiber der Schwäche ist die Preis-Müdigkeit. Zwischen 2019 und 2023 kamen nach der Financial Times bis zu 80 Prozent des Wachstums aus Preiserhöhungen; 2025 drosseln Marken die Taktung auf durchschnittlich rund drei Prozent – die niedrigste Rate seit 2019. Bain rechnet weiter mit einer Marktschrumpfung, Millionen »aspirational consumers« sind abgesprungen.

Hinzu kommt der Strukturwandel in China: schwächerer Konsum, Zurückhaltung bei Statuskauf und ein Boom bei Secondhand-Luxus als preiswertere Alternative. Plattformen für pre-owned Designerware wachsen deutlich, was Erstkauf und Vollpreise belastet.

Nicht alle leiden gleichermaßen. Richemont profitiert von hochpreisigem Schmuck (Cartier, Van Cleef & Arpels) und legte zuletzt zu, während Hermès dank Knappheit und Markenstärke auch 2025 wächst; beide gelten als defensivere Anker in der Flaute.

Beitragsbild: Depositphotos / AndreaA.

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