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Unternehmen ächzen unter Krankenstand

Finanzen

Unternehmen ächzen unter Krankenstand

Die finanziellen Belastungen für Unternehmer durch krankheitsbedingte Ausfälle sind in den letzten Jahren dramatisch gestiegen. Laut aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes und des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) haben sich die Kosten für die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall seit 2010 um das 2,2-Fache erhöht und beliefen sich zuletzt auf über 82 Milliarden Euro pro Jahr. Für Gründer und junge Unternehmen stellt diese Entwicklung eine erhebliche betriebswirtschaftliche Herausforderung dar.

Der Anstieg hat viele Gründe: So hat beispielsweise auch die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt dazu beigetragen: 2024 gab es so viele Erwerbstätige wie noch nie, dementsprechend zahlten die Unternehmen auch mehr Gehälter. Auch die generelle Lohnentwicklung spielte eine Rolle. Sobald die Löhne steigen, erhöhen sich automatisch auch die Gehaltszahlungen im Krankheitsfall. Kurzum: Selbst, wenn der Krankenstand über die Jahre unverändert geblieben wäre, hätten Unternehmen mehr Geld für ihre erkrankten Mitarbeiter zahlen müssen.

Um die Unternehmen zu entlasten, ist es dringend notwendig, diese Kosten zu reduzieren. Eine Idee wäre laut IW die Einführung sogenannter Karenztage. Damit würde entweder die Gehaltzahlung für einige Tage ausgesetzt, oder das Gehalt für einen bestimmten Zeitraum auf niedrigerem Niveau weitergezahlt werden. Ein anderes Konzept sieht vor, die Dauer der Entgeltfortzahlung auf sechs Wochen – trotz neuer Diagnose – pro Jahr zu begrenzen. »In der Regel haben Unternehmen bereits gute gesundheitsrelevante Arbeitsbedingungen«, wird Studienautor und Ökonom Jochen Pimpertz. In einer Pressemitteilung des IW zitiert, »Will die Politik sie entlasten, muss sie an die Lohnnebenkosten ran. Das würde die Wachstumsimpulse der Bundesregierung unterstützen, statt sie zu bremsen.«

MK

Bild: Depositphotos / aut.kawila.gmail.com

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