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Erfolg

Never complain: Es gibt Weicheier, harte Kerle und es gibt Jack Ma

Der Besuch des Boulevard of broken dreams ist völlig gratis, aber auch leider völlig sinnlos. Du kannst dort drei verschiedene Dinge tun: jammern, jammern und jammern. Das Problem dabei: Deinen Problemen ist das aber absolut scheißegal!

Damit hier von Anfang an kein Missverständnis entsteht: Ich weiß, wovon ich hier rede. In meinem Leben habe ich ziemlich viel auf die Schnauze bekommen und das hört wahrscheinlich auch niemals ganz auf. Ich meine natürlich weniger Kneipenschlägereien oder gehörnte Ehemänner, sondern die Variablen, die eine Selbstständigkeit so mit sich bringt. Schöngeister nennen sie „Chancen in Arbeitskleidung“, Optimisten nennen sie „Herausforderungen“. Ich nenne sie beim Namen: Probleme.

Auch nach der zehnten zugeworfenen Tür ist nicht automatisch die Talsohle durchschritten

Es ist völlig egal, wie stark Du zuschlagen kannst und Du kannst Eier aus Stahl oder Eierstöcke aus Carbon haben, irgendwann kommst Du in ein Vakuum. Es geht weder zurück und auch nicht vorwärts, anstelle dessen befindest Du dich in einem Schwebezustand. Du hast einfach alle Optionen zehn Mal durchdacht, Deine Hausaufgaben gemacht und alle Vorbereitungen tadellos erledigt. Du wartest nur noch auf die Zusage bei einem Pitch, oder einfach auf die ersten Kundenkontakte nach der letzten Marketingkampagne, aber es passiert nichts. Gleichzeitig vergeht Stunde um Stunde, Tag um Tag und Deine Verbindlichkeiten beginnen zu ticken. Aber es passiert nichts, es reicht Dir einfach niemand seine Hand. Du sitzt gespannt wie ein Stahlseil im Büro, starrst das Telefon an und die Sekunden ziehen sich immer länger hin. Du hast alles gegeben, alles getan aber es passiert dennoch nichts!

Schöner Scheitern mit Jack Ma

Jack Ma kennt solche Situationen. Als die erste KFC-Filiale in China eröffnet wurde, wollte er dort anfangen und wurde als einziger Bewerber abgelehnt. Begründung: nicht gut genug. Dann wollte er Polizist werden, Ergebnis: nicht gut genug. Ma bewarb sich zehn Mal bei der Harvard University und bekam exakt zehn Absagen. Damals sagte er sich trotzig: Eines Tages sollte ich dort lehren!

Jack Ma bekam auf die Fresse und das so richtig. Eigenen Angaben nach bewarb er sich auf über 30 Jobs und wurde ebenso oft abgelehnt. Wenn also jemand ein Loser ist, dann ist es Jack Ma. Aber Moment! Eben jener Jack Ma steht 2017 mit einem Vermögen von 37,4 Milliarden Dollar auf Platz 7 der Forbes Liste. Was ist da also passiert?

Failure is not an option

Jack Ma ist eine Kampfsau. Seine Eltern hatten kein Geld und auch keine Beziehungen, aber Jack war hungrig. Schon früh hatte der Chinese den Wunsch, Englisch zu lernen, aber seine Eltern konnten den Sprachunterricht nicht bezahlen. Also fuhr Jack Ma morgens zu einem Hotel und führte Amerikaner durch die Stadt, um von diesen Englisch zu lernen. Er veranstaltete die Führungen kostenlos und über ganze neun verdammte Jahre. Müssen wir also noch das Thema Ausdauer besprechen?

Ma hasste die Botschaften des „Du bist nicht gut genug“ und akzeptierte diese einfach nicht. Da er von anderen keine Chance bekam, schuf er sie sich selbst!

Da war dieses komische Ding namens Internet, das zwar fast jeder kannte, aber von ebenso vielen Menschen nicht ernstgenommen wurde. Jack Ma nahm das Internet ernst und gründete sein erstes Unternehmen. Doch der Chinese wurde jetzt erst so richtig hungrig, denn er sah weiteres Potenzial. Jack Ma folgte den Zeichen der Zeit, gründete Alibaba und stand vor seiner nächsten großen Niederlage. Niemand wollte sein Kunde werden!

Nur durch die Strapazen der Ochsentour gelingt der Turnaround

Wer scheitert, muss Umwege gehen. Wer viel unterwegs ist, lernt zwangsläufig Menschen kennen. Jack Ma ging diese Umwege, denn er musste ja irgendwie Geld verdienen. Durch zahlreiche kleine Jobs, Projekte und andere Umwege lernte Jack Ma sogar eine ganze Menge Leute kennen. Eben diese Leute waren es, die das Fundament für seinen heutigen Erfolg legten: Seine ehemaligen Chefs, Kollegen und anderen Weggefährten glaubten an ihren ehemaligen Weggefährten und vertrauten ihm tatsächlich ihre Ersparnisse an. Aufgrund dieses Kapitals konnte Jack Ma Alibaba so stark machen und formen, dass einfach nahezu jeder in China sein Kunde werden wollte: Alibaba war sexy geworden!

Niemals beschweren!

Wenn Jack Ma nach einem Tipp gefragt wird, sagt er sehr oft: Never complain! Jammern und Beschweren nutzt nichts, denn die Welt ist voller Scheiße. Die Wahrscheinlichkeit hineinzutreten ist so hoch, dass dies regelmäßig passiert. Wer sich davon beeindrucken lässt, verliert Energie. Diese Energie wird aber benötigt, damit der Glaube an sich selbst weiter aufrecht erhalten werden kann. Denn eines ist so sicher wie das Amen in der Kirche: Wenn Du selbst nicht an Dich glaubst, werden es Deine Kunden auch nicht tun! Nun könnte man sagen: Was interessiert mich, was meine Kunden glauben? Hey – Du bist Deine eigene Marke, egal ob Du Haare schneidest, Supersportwagen baust oder „irgendwas mit Medien“ machst. Wir müssen uns alle verkaufen, also sei verdammt sexy!

Das trifft auch und besonders dann zu, wenn Du gerade Deine schlimmste Niederlage erlebst. Es ist egal, wie viel Geld Du verlierst und wie viel Herzblut drinsteckt. Es ist egal, was Tante Klara und Dein Nachbar sagen. Was nicht egal ist, ist, was Du selbst denkst und tust. Nimm den verdammten Besen und kehr` die Scherben auf. Heulen kannst Du dabei auch, denn das befreit. Viel wichtiger ist aber die Frage, was Du jetzt tun willst. Aufstehen oder liegenbleiben?

 

Autor:

 

Stefan Müller ist der Gedankencoach.
Sein aktuelles Buch „Gefährlich!“ ist im Amadeus-Verlag erschienen.

 

 

 

 

Bild: Alibaba Group, Privat.

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