Unicorns, Exit, IPO… haben wir nicht Wichtigeres zu tun? Waldemar Zeiler erklärt, worauf es der Start-up-Szene jetzt wirklich ankommen sollte.
Bestimmt kennt ihr alle dieses Meme von dem Untergang der Titanic: Während sie untergeht, spielt die Band auf dem Schiff einfach weiter, als wäre nichts gewesen. So ein ähnliches Gefühl beschleicht mich, wenn ich mir die Start-Up-Szene so anschaue. Das Handelsblatt titelt: “Krisenjahr 2020 endet mit Rekorden für die Start-up-Szene” und weiter “Ein Start-up-Sterben bleibt aus, die Rekordjagd geht weiter.” Überall spricht man von Chancen in der Krise, Millioneninvestments, Milliarden-Exits wie Flaschenpost an Oetker und Delivery Hero hat es sogar in den Dax geschafft.
Die Band spielt weiter und alle tanzen dazu. Dabei stecken wir in extremen Krisen und ich rede nicht mal von Corona. Wenn wir unsere Wirtschaftsweise nicht ändern und die Band weiterspielt, werden im Jahr 2100 3 von 4 Menschen vom Tod durch Überhitzung bedroht sein. Schon 2070 wird ein Drittel der Weltbevölkerung in Gegenden mit einer Durchschnittstemperatur von 29 Grad leben müssen.
Der Meeresspiegel wird um einen Meter gestiegen sein und 680 Mio. Menschen in Küstengebieten werden ihr Zuhause verlieren. Bereits 2050 schwimmt in den Ozeanen mehr Plastik als Fisch. Experten berichten, dass der Artenschwund heute schon zehn- bis hundertmal schneller als während der letzten 10 Millionen Jahre verläuft. Mehr als eine Million Tier- und Pflanzenarten sind bereits ausgestorben.
Diese Liste ließe sich unendlich weiter führen und identifiziert “nur” die Klima- und Biodiversitätskrise hauptsächlich angefeuert von unserer Wirtschaftsweise. Was haben Start-ups damit zu tun, fragt ihr euch vielleicht?
Die Start-up-Szene ist zwar nur ein sehr kleiner Teil der gesamten Volkswirtschaft, aber sie ist auch ein wichtiger Baustein der Zukunft und deswegen so bedeutend. Start-ups, die wie Microsoft, Apple oder auch Facebook mehr oder weniger in der Garage gegründet wurden, wuchsen innerhalb kürzester Zeit zu Giganten heran, verbunden mit einem Marktwert, der ganze Volkswirtschaften in den Schatten stellt.
Den gesamten Artikel „Waldemar Zeiler: Unfuck the economy“ finden Sie in der aktuellen Ausgabe vom founders Magazin Nr. 21 -> LINK
Bild: Verena Brandt