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Toyotas Vision – Die Stadt der Zukunft und Autokonzern 2.0

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Toyotas Vision – Die Stadt der Zukunft und Autokonzern 2.0

Zum ersten Mal seit Jahrzehnten hat der Autobauer Toyota ein Werk in Japan geschlossen. Das im Dezember geschlossene Werk wurde 1967 gebaut und liegt im Westen des heiligen Berges Fuji. Hier liefen zuletzt nur noch 20.000 Autos vom Band. Das Werk ist allerdings kein Opfer der Pandemie geworden, sondern weicht einem neuen Projekt des Autobauers. Auf dem Gelände soll nach dem Plan von Toyota, eine Teststadt für Roboterautos entstehen, die Woven City.

In einigen Wochen legt Toyota-Chef Akio Toyoda höchstpersönlich den Grundstein für die Projektstadt, in der künftig 360 Einwohner, vor allem Familien mit Kindern und Senioren, leben sollen. In Woven City soll es drei verschiedene Straßensorten geben – eine für die Roboterautos, eine für Fußgänger und eine für den übrigen Verkehr. Die „Gewebte Stadt“ zeigt die Entschlossenheit Toyotas, sich vom Autohersteller zu einem Flottenmanager von Roboterautos zu wandeln. Das Stadtprojekt soll eine Forschungsgrundlage dafür bieten, wie sich autonome Fahrzeuge in eine urbane Lebensweise integrieren lassen und wie sich damit Geld verdienen lässt. Zusätzlich soll auch dabei helfen neue Automodelle so schnell und flexibel zu bauen, wie heute Smartphones gebaut werden.

Dieser Vision sind die Japaner scheinbar weiter als den Konkurrenten lieb sein dürfte. Vor fürn Jahren holte sich Toyota den Computeringenieur James Kuffner ins Boot. Mit inzwischen 600 Forschern und Ingenieuren entwickelt der ehemalige Chef der Google Robotersparte, Toyotas automobiles Betriebssystem Arene, das kurz vor der Kommerzialisierung stehen soll. „Wir haben ein wettbewerbsfähiges Produkt, das in jeder Art von Fahrzeug funktioniert, auch in einem Tesla“, erklärt Kuffner laut der Wirtschaftswoche.

Für das ambitionierte Projekt hat der 64-Jährige Enkel des Toyota-Gründers Kiichiro Toyoda, mit „Woven Planet“ die Dachgesellschaft für sein Projekt geschaffen. Unter ihrem Dach werden die Tochterunternehmen „Woven Core“, „Woven Alpha und „Woven Capital“ für das Gelingen des Projektes arbeiten. „Woven Core“ soll sich auf das automatisierte Fahren konzentrieren und betreibt das Testgelände am Fuji. „Woven Alpha“, vormals das Toyota-Forschungsinstitut für fortgeschrittene Entwicklung, entwickelt Produkte rund um Automobile Software. Und die dritte Tochter, „Woven Capital“, soll 800 Millionen Dollar an junge Start-ups in den Bereichen Auto, Künstliche Intelligenz, Robotik und Smart Cities ausschütten. Das Wort Woven bezieht sich darauf, dass der Urgroßvater des heutigen Konzernchefs den Webstuhl automatisierte.

 

Bild: Toyota Global

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