Wie Matthias Prusseit alle Hindernisse überwand und einen Gebrauchtwagenhandel mit zehn Millionen Euro Jahresumsatz aufbaute.
Matthias Prusseit hat ganz unten angefangen und es nach ganz weit oben geschafft: Vor sechs Jahren gründete er seine erste GmbH. Ihr Kerngeschäft ist der An- und Verkauf von Leasingrückläufern und jüngeren Gebrauchtwagen. Heute zählt die Autowelt Prusseit zu den besten Gebrauchtwagen-Autohäusern Deutschlands. Aber der Erfolg wurde dem jungen Baden-Württemberger weder in die Wiege gelegt noch fiel er ihm in den Schoß.
Er verfügt weder über ein abgeschlossenes Studium noch das Abitur. Im kaufmännischen Berufskolleg erklärte ihm sein Mathelehrer, dass er niemals die Chance bekommen würde, einen kaufmännischen Beruf zu erlernen, geschweige denn einen solchen auszuüben. In einem inhabergeführten Ford-Autohaus durchlief er mit Ach und Krach eine Ausbildung zum Automobilkaufmann mit dem Ziel, einen Einstieg in den Verkauf zu finden. Belohnt wurde er mit einem unbefristeten Angestelltenverhältnis gefolgt von baldiger Kündigung. »Das war natürlich ein Schock, aber tief im Inneren war ich gottfroh, dass dieses Kapitel endlich zu Ende war«, erinnert sich der 30-jährige Unternehmer.
Das ›Ellenbogen-Prinzip‹
Im Vorstellungsgespräch für eine Stelle als Automobilverkäufer bei einem anderen Autohaus wurde ihm die Provisionstabelle und damit das Potenzial seines Wunschberufs offenbart. X verkaufte Fahrzeuge mal Y Euro Provision ergab für Matthias Prusseit ein sehr gutes Gehalt – eine einfache Rechnung, deren Richtigkeit auch sein damaliger Mathelehrer nicht hätte bestreiten können. Das fehlende Wissen und Know-how machte er in seiner neuen Stelle als Junior-Verkäufer mit Fleiß und Willenskraft wieder wett. Ganz nach dem ›Ellenbogen-Prinzip‹ drängelte sich der ehemalige Hobby-Fußballer regelrecht an erfahreneren Verkäufern vorbei, um mit ihnen mithalten zu können. Er verbrachte seine Feierabende damit, alles zu lesen, was er über Verkauf und Marketing in die Finger bekommen konnte – eine Gewohnheit, die er sich bis heute bewahrt hat – und war sich seines Glücks bewusst, unmittelbar mit dem Senior-Chef zusammenarbeiten zu dürfen, von dem er eine Menge lernen konnte.
Die gesamte Coverstory „Ein Autoenthusiast mit Geschäftssinn“ über Matthias Prusseit, finden Sie in der aktuellen Ausgabe vom founders Magazin Nr. 25 -> LINK
Bild: Tobias Armbruster