David Harrasser hat das Autohaus seiner Eltern in Österreich übernommen. Praktisch nebenan hat er zudem ein weiteres Autohaus mit dem Fokus auf Luxusmodelle gegründet. Beide ergänzen sich und haben ihre passende Zielgruppe. In unserem Interview erklärt der Gründer, welche Herausforderungen er gemeistert hat und warum Kommunikation so wichtig ist.
Herr Harrasser, Sie haben das Autohaus Ihrer Eltern übernommen, den Fokus auf Luxusmodelle gelegt und entsprechend umstrukturiert. Welche Herausforderungen gab es dabei?
Die Fragestellung ist nicht ganz korrekt. Ich habe das Autohaus von meinen Eltern übernommen und führe dies immer noch weiter. Ich habe ein separates Autohaus gegründet, das ich im Luxussegment angesiedelt habe. Eine der großen Herausforderungen war sicherlich die Kommunikation, denn ich wollte den Kunden vermitteln, dass sie künftig weiterhin sowohl normale Fahrzeuge als auch Luxusmodelle kaufen können. Es war für mich extrem wichtig, die Kunden nicht zu verschrecken oder zu verlieren, aber zwei unterschiedliche Standorte für zwei unterschiedliche Kundengruppen waren sehr hilfreich. Dasselbe gilt fürs Marketing und für die Kommunikation. Dabei war es mir wichtig, den Kern der Marke trotz der beiden eigenständigen Segmente gemeinsam zu transportieren.
Thema Netzwerk: Wie lautet Ihre Strategie, um möglichst nah an der doch verhältnismäßig kleinen Zielgruppe zu sein?
Hier ist es für uns entscheidend, den Fokus auf die Spezialisierung innerhalb des Luxussegments zu legen und auch weiter auszubauen. Das betrifft vor allem die Marken Brabus und ABT. Zudem haben wir uns speziell in Österreich Netzwerke aufgebaut, und wir sind weltweit sehr gut vernetzt.
Der Kauf eines Luxusautos ist ein besonderer Prozess. Wie machen Sie und Ihr Team daraus ein Erlebnis für den Kunden?
Für uns ist das ein sehr wichtiger Faktor. Wir zelebrieren den Kauf, beziehungsweise die Übergabe des Fahrzeuges, von Anfang bis zum Ende. Das ist natürlich nicht bei jedem Kunden gleich, denn wir versuchen, uns individuell auf den Kunden einzustellen, beziehungsweise auch anzupassen.
Des Weiteren kann ja nicht jeder Kunde das Auto bei uns persönlich abholen, deswegen achten wir auch auf eine »standesgemäße« Auslieferung. Unsere Zustellung erfolgt nur mit geschlossenem Hänger und wird dort mit weißen Handschuhen entladen.
Was ist Ihrer Meinung nach der wichtigste Aspekt beim Vertrieb von Luxusartikeln und wie setzen Sie das um?
Wie schon oben erwähnt ist für mich die Differenzierung auch in kleinen Segmenten enorm wichtig. Sich noch mehr zu spezialisieren, bedeutet für mich, noch authentischer sein. Dieser Punkt hat auch eine sehr starke Bedeutung für mich. Man muss das, was man tut, wirklich transportieren können. Hier steht die Leidenschaft an erster Stelle und das merkt der Kunde meiner Meinung nach durchaus. Es ist ein großer Vorteil, wenn jemand als Person dahintersteht, der die Message gut transportieren kann. Wenn wir zehn Verkäufer hätten, würde diese Message untergehen. Die Person, in dem Fall ich, muss selbst eine Art Marke beziehungsweise ein wesentlicher Bestandteil der Message sein. Ich sehe mich hier als wichtiger Faktor, da jeder Kunde anders ist und hier eine Anpassungsfähigkeit vorhanden sein muss.
Sie haben mit der Umstrukturierung des elterlichen Betriebes noch vor Ihrem 30. Geburtstag einen großen Karriereschritt vollzogen. Was sind Ihre weiteren Pläne?
Es steht noch einiges an, aber ich möchte hier nicht zu viel verraten.
MK
Bildrechte: David Harrasser