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Wie die Gen Z die Gründerszene aufmischt

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Wie die Gen Z die Gründerszene aufmischt

Mit 21 Jahren versuchen die meisten wahrscheinlich erst noch herauszufinden, was sie überhaupt mit ihrem Leben anstellen wollen. Bruno Stein, Maximilian Buder und Martin Emmrich sind da anders: Sie haben in dem Alter bereits ein eigenes Start-up gegründet. Dass das durchschnittliche Alter von Gründern zwischen 25 und 34 Jahren liegt, interessiert die Studenten nicht sonderlich und so bauten sie sich mit »Coby’s« ein eigenes Business rund um ihr gemeinsames Hobby Kaffee auf. Wie die Generation Z Einfluss auf die Kaffeebranche nimmt und warum Unternehmer in der heutigen Zeit auf keinen Fall auf Social Media verzichten dürfen, erzählen uns die Jungunternehmer im Interview.

Ihr seid mit 21 Jahren zu Gründern geworden. War es sehr schwierig, als so junge Unternehmer ernst genommen zu werden?

Von der Idee bis zum finalen Produkt war es für uns ein weiter Weg, der natürlich nicht immer einfach war. In diesem Prozess mussten wir einige Partner davon überzeugen mit uns zusammen zu arbeiten und das hat sich an manchen Ecken schon etwas schwieriger gestaltet als gedacht. Wenn man jedoch mit genug eigenem Willen und einer guten Idee ausgestattet ist, dann sind auch solche Hürden kein unüberwindbares Hindernis.

Wir haben uns vor jedem Handlungsschritt und jedem Meeting gut vorbereitet und im Nachhinein kann man sagen, dass das eigene Wissen und Auftreten zumeist entscheidender ist als das Alter.

Wie habt ihr euch kennengelernt und woher nahmt ihr die Motivation, ein eigenes Start-up aufzubauen?

Kennengelernt haben wir uns schon in der Schulzeit. Wir haben zusammen Abitur gemacht und dabei auch unsere Liebe zum Kaffee entdeckt.

Um die Idee und unsere Motivation hinter Coby’s zu verstehen, muss man wissen, dass wir nicht direkt mit einem eigenen Produkt gestartet sind, sondern zunächst nur mit Kaffeerezept-Videos auf unserem Instagram-Account YourCoffeeDude. Mit unseren Videos konnten wir uns in kurzer Zeit eine Community von über 100.000 Followern aufbauen. Zu dieser Zeit bekamen wir viele Nachrichten von Leuten, die uns fragten, wie man sich denn schnellstmöglich den perfekten Kaffee zubereiten kann. Maximilian aus unserem Team entdeckte dann damals auf seiner Asienreise das Prinzip des Kaffeekonzentrates – vor Ort wurde nämlich oft aus Platzgründen auf eine Kaffeemaschine verzichtet. Der Kaffee aus dem Konzentrat hat ihm jedoch direkt so gut geschmeckt, dass er die Idee mit nach Deutschland brachte und wir uns daransetzten, unsere eigene Rezeptur zu entwickeln. 

Ihr habt euer Start-up während eures Studiums gegründet. Wenn ihr euch entscheiden müsstet, was würdet ihr wählen – Studium oder Unternehmensaufbau?

Uns war schon recht früh klar, dass uns der Gedanke der Selbstständigkeit und des eigenen Unternehmens reizt, und so entscheiden wir uns direkt mit Beginn des BWL-Studiums zu gründen. Diese Doppelbelastung forderte uns einiges ab und es war alles andere als einfach, beides gleichzeitig zu meistern. Rückblickend können wir jedoch sagen, dass wir das theoretische Studium gut mit unseren praktischen Tätigkeiten verbinden konnten. Außerdem wollten wir nicht ohne Abschluss dastehen, falls die Selbstständigkeit nicht funktioniert.

Wenn man für sich selbst allerdings auch den Weg der Selbstständigkeit wählen möchte, dann bringt einem die eigene Gründung mehr Wissen und Erfahrungen als das Studium. Daher würde unsere erneute Wahl wahrscheinlich wieder auf den Unternehmensaufbau fallen. Schafft man jedoch beides gleichzeitig, ist das noch besser.

Wie hat die Generation Z die Kaffeebranche verändert? 

Die Gen Z prägt in der Kaffeebranche mehrere Trends. Zum einen kann man klar erkennen, dass Kreationen wie Iced Latte oder Iced Coffee – also Eiskaffee mit Eiswürfeln und nicht mehr mit der Kugel Eis – im Kaffee deutlich an Beliebtheit gewinnt. Außerdem wird auch mehr Wert auf die einfache und schnelle Zubereitung gelegt. Auf beide Trends ist Coby’s perfekt zugeschnitten. Mit unserem Kaffeekonzentrat kann man sich in Sekundenschnelle einen perfekten Eiskaffee zaubern.

Welche Rolle spielt Social Media für Unternehmen in der heutigen Zeit?

Social Media spielt für Unternehmen in der heutigen Zeit eine große Rolle. Wir selbst sind mit Social Media gestartet und haben unser Produkt aufgrund der Nachfrage auf Social Media entwickelt. Aktuell stecken wir immer noch sehr viel Zeit in Social Media Content, da wir hier den Großteil unserer Kunden gewinnen. Durch organischen Social Media Content ist es Unternehmen jeder Größe möglich ohne Marketingbudget neue Kunden zu akquirieren. Diese Möglichkeit auszulassen, wäre unser Meinung nach strategisch höchst unclever.

Wie sehen eure weiteren Ziele für »Coby‘s« und »YourCoffeeDude« aus? 

Der Launch von Coby’s‘ Kaffeekonzentrat ist jetzt sechs Monate her und wir gewinnen täglich neue Kunden dafür. Durch die aktuellen Umsatz-Zahlen haben wir einen eindeutigen Proof-Of-Concept für unser Geschäftsmodell und können jetzt anfangen zu skalieren. Das heißt, das Ziel für dieses Jahr ist es weiter aufs Gas zu drücken und mit Coby’s in allen Bereichen weiter zu wachsen. Außerdem planen wir lokale Pop-Up-Events, um Tastings anbieten zu können und uns einen noch engeren Kontakt zur Zielgruppe zu ermöglichen.

Bei YourCoffeeDude erreichen wir bald die Eine-Million-Follower-Marke auf Instagram. Bei diesem Kanal ist es uns wichtig, auch weiterhin eine Vielzahl von Rezepten zu liefern und unser Zusammenarbeiten mit bestehenden Partnern auszubauen. Bei YourCoffeeDude bekommen wir tatsächlich mehr Anfragen, als wir bedienen können. Das heißt, hier liegt der Fokus weniger auf Kundengewinnung, sondern stärker auf der Verbesserung und Entwicklung des Social Media Contents.

LT

Wie die Gen Z die Gründerszene aufmischtUnsere Gesprächspartner:

Bruno Stein, Maximilian Buder und Martin Emmrich haben sich mit »YourCoffeeDude« einen Instagram- und TikTok-Account für ihre Kaffee-Kreationen aufgebaut. Ein wenig später wurden sie 2023 zu Gründern ihres eigenes Kaffee-Start-ups »Coby’s«.

 

Bild: Coby’s

 

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