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Happy Birthday, VW Golf: Eines der bekanntesten Auto-Modelle wird 50

Er gilt als einer der erfolgreichsten Autos der Welt: der VW Golf. 1974 wurde in der niedersächsischen Stadt Wolfsburg Unternehmensgeschichte geschrieben. Hier rollte der erste Golf zwar schon im März vom Band, doch erst im Mai des Jahres konnten interessierte Käufer ihn bei den Händlern erwerben. 1,5 Milliarden Mark an Investitionen hatte er bis dahin bereits verschlungen – doch der Hersteller zeigte sich von Beginn an von dem Nachfolger des Käfers  überzeugt:»Der Golf bietet ein Maximum an Nutzraum und Sicherheit. Er ist kompromisslos auf die Praxis ausgerichtet. Die tiefe Gürtellinie macht ihn übersichtlich, die abfallende Fronthaube gibt den Blick auf die Fahrbahn bis kurz vor den Wagen frei. Das tief heruntergezogene Heckfenster macht Rückwärtsrangieren problemlos«, hieß es schon damals von Konzernseite aus.

Revolutionäres Design, Ausdruck einer Generation

Und tatsächlich: Die Faszination des VW Golf schlug nicht nur bald in Deutschland hohe Wellen – mittlerweile ist er als das meistverkaufteste Auto Europas bekannt und auch in weiteren Ländern wie Südafrika und Brasilien hat man den Golf zeitweise so sehr ins Herz geschlossen, dass man sogar lokale Modelle eigens für den dortigen Markt produzierte. Dass sich das bekannte Fahrzeug der Marke VW weltweit über 35 Millionen mal verkaufte, ist nicht zuletzt seinem bekannten Design zu verdanken. Dieses wiederum geht auf den bekannten Designer Giorgetto Giugiaro zurück. Dieser setzte von Beginn an auf Praktikabilität, wie er im Interview mit dem VW-Magazin »volkswagen-classic«betont: »Ein schönes Fahrzeug zu machen, wenn man nur einige wenige davon fertigt, ist einfach. Aber wenn du Tausende davon machen willst, musst du das Auto so gestalten, dass es in der Montage einfach vonstatten geht. So ist meine gewohnte Herangehensweise, und so halte ich mir bereits bei der Grundkonzeption vor Augen, Produktionsschritte zu verringern: klare, glatte Blechflächen, wenige notwendige Schweißpunkte, wenige Einzelkomponenten …«, erklärte er damals. Auch wenn das Bild des Golf – besonders zwischen der ersten und der vierten Generation – großen Veränderungen unterworfen war, gilt sein charakteristisches Erscheinungsbild bis heute als Erfolgsfaktor – so sehr sogar, dass er in seinem Entstehungsland  sogar zu einem kulturellen Phänomen avancierte: Die Rede ist von der »Generation Golf«, einem im Jahr 2000 erschienen Bestsellers, in dem Florian Illies die Ideale und Sehnsüchte einer Generation beschreibt, die mit der Gen X nahezu deckungsgleich zu sein scheint. Der Begriff wurde nach Erscheinen des Werks von der VW-Marketingabteilung aufgegriffen und somit als  Slogan des Fahrzeugmodells bekannt. »Die Generation Golf ist die Generation eines Durchschnittsbürgers«, sagt der Automobilexperte Stefan Bratzel in einer DW-Dokumentation zu diesem Thema. Dieser sei nicht radikal und wolle nicht anecken, erklärt er das Phänomen.

Der Golf 9 – in Zukunft elektrisch?

Kompromissbereitschaft als Erfolgsfaktor – für den VW Golf schien dieses Konzept über Jahrzehnte aufzugehen. Doch wie sieht die Zukunft des Kultwagens aus? Sicher scheint zu sein: Die im Jahr 2019 auf den Markt gebrachte, achte Generation des VW Golf wird die letzte mit Verbrennermotor sein. Denn in Zukunft sollen nur noch elektrische Motoren in das erfolgreiche Modell verbaut werden – ein besonders  futuristisches Äußeres ist für den Golf 9, der frühestens ab 2026 in den Verkauf gehen soll, wohl nicht geplant. An dem mittlerweile zeitlosen Konzept will man im Konzern, laut Dokumentation der Deutschen Welle (DW), offensichtlich festhalten. Zu den schärfsten Kritikern des Konzepts zählt übrigens der Designer des Ursprungsgolfs, Giorgetto Giugiaro. Für ihn ist das Festhalten an den früheren Form ein Zeichen von mangelndem Mut und fehlendem revolutionären Denken. Ein Gedankengang , dem der Design-Professor Paolo Tumminelli zumindest für den Golf VIII noch nicht zustimmt: »Jetzt, wo er 50 wird, stellt man fest, so wie Käfer und Fiat 500 hat auch der Golf das Recht erworben, ein Remake von sich selbst zu sein«, erklärte er auf der Plattform t-online anlässlich des 50. Geburtstags zum aktuellen Modell des ikonischen Autos.

Depositphotos / wirestock_creators

AS

 

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