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Mitarbeiter: Mehr als eine Kostenstelle

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Mitarbeiter: Mehr als eine Kostenstelle

Ein Mitarbeiter muss kein Untergebener sein und eine Führungskraft keinen roten Teppich für Bewerber ausrollen: In vielen Unternehmen etabliert sich allmählich ein Miteinander gewissermaßen auf Augenhöhe. Nicht erst durchs Homeoffice sind veraltete Strukturen vieler Unternehmenskulturen aufgesprungen. Die Arbeitswelt befindet sich in einem Wandel. Unternehmen, die Mitarbeiter als Bereicherung sehen wollen und an einem langfristigen, gemeinsamen Weg interessiert sind, sollten die Weichen bereits zu Beginn stellen. Experte und Coach Martin Curtz spricht in unserem Interview darüber, wie ein guter Start gelingen kann.  

Herr Curtz, ein Mitarbeiter sollte nach dem Onboarding idealerweise Teil des Unternehmens werden. Wie kann dies gelingen, um die Fähigkeiten optimal zu nutzen?

Damit Mitarbeiter nach dem Onboarding erfolgreich in das Unternehmen integriert werden, ist es wichtig, einen strukturierten Einarbeitungsprozess zu etablieren. Dies beinhaltet nicht nur die Vermittlung von Unternehmenswerten und -zielen, sondern auch die individuelle Förderung der Talente der Mitarbeiter. Das können eine individuelle Einarbeitung oder ein Mentorship sein.

Des Weiteren helfen regelmäßige Check-ins. Mit regelmäßigen Gesprächen kann sichergestellt werden, dass der Mitarbeiter in seinen Aufgaben wächst und seine Fähigkeiten optimal genutzt werden. Diese Gespräche bieten auch Raum für Feedback und Anpassungen. Durch diese Maßnahmen kann ein Mitarbeiter nach dem Onboarding nicht nur seine Fähigkeiten effektiv einbringen, sondern auch ein starkes Gefühl der Zugehörigkeit zum Unternehmen entwickeln.

Warum ist die Entwicklung der Mitarbeiter so wichtig?

Die Entwicklung der Mitarbeiter ist entscheidend, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu sichern. In einer sich schnell verändernden Arbeitswelt ist es wichtig, dass Mitarbeiter ihre Fähigkeiten kontinuierlich erweitern, um neuen Herausforderungen gerecht zu werden. Zudem erhöht eine gezielte Mitarbeiterentwicklung die Zufriedenheit und Bindung der Mitarbeiter, was wiederum die Fluktuation verringert und die Unternehmenskultur stärkt.

Wie beurteilen Unternehmer diesen Aspekt Ihrer Erfahrung nach und was raten Sie ihnen, damit sie die Investition ins Personal nicht scheuen?

Viele Unternehmer erkennen die Bedeutung der Mitarbeiterentwicklung, haben jedoch oft Bedenken hinsichtlich der Kosten und des Zeitaufwands. Mein Rat an sie wäre, die Entwicklung als langfristige Investition zu betrachten. Unternehmen sollten sich auf die Vorteile konzentrieren, die eine gut geschulte Belegschaft mit sich bringt, zum Beispiel gesteigerte Produktivität und Innovation. Zudem könnten Unternehmen kleine, kostengünstige Entwicklungsinitiativen starten, um die Vorteile der Mitarbeiterentwicklung zu demonstrieren, bevor sie größere Programme einführen.

Wie kann ein Unternehmen die richtige Balance zwischen dem Mitarbeiter als individueller Persönlichkeit und dem Mitarbeiter als Teil einer homogenen, effizienten Belegschaft schaffen?

Um diese Balance zu finden, sollte das Unternehmen eine Kultur der Offenheit und Wertschätzung fördern. Individuelle Stärken und Interessen sollten anerkannt und in Teamprojekte integriert werden. Gleichzeitig sollten klare Unternehmensziele und Teamnormen kommuniziert werden, um die Effizienz zu gewährleisten. Regelmäßige Teambesprechungen und Feedbackschleifen können helfen, sowohl die individuellen Beiträge als auch die Teamziele in Einklang zu bringen.

Wie sollte Teambuilding Ihrer Meinung nach heute aussehen?

Heutzutage sollte Teambuilding darauf abzielen, nicht nur die Zusammenarbeit zu fördern, sondern auch die individuellen Stärken und Persönlichkeiten der Teammitglieder zu berücksichtigen. Aktivitäten sollten abwechslungsreich und inklusiv sein, um verschiedene Interessen und Fähigkeiten zu berücksichtigen. Zudem sollten solche Maßnahmen nicht nur in Form von einmaligen Veranstaltungen, sondern als kontinuierlicher Prozess betrachtet werden, der die Teamdynamik und das Vertrauen über die Zeit hinweg stärkt. Digitale Tools können auch eine Rolle spielen, insbesondere in hybriden Arbeitsumgebungen, um die Kommunikation und den Zusammenhalt zu fördern.

 MK

Unser Gesprächspartner: Martin Curtz ist seit mehr als 30 Jahren im Vertrieb und hatte viele Jahre eine Führungsposition in einem internationalen Großkonzern, bevor er sich als Life- und Businesscoach selbständig gemacht hat.

Bild: BinaTerre

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