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»Ich musste mir beibringen, ein ›Ja‹ zu bekommen«

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TikTok als Marktplatz entdecken

Till Kuhn hat sehr früh begonnen, Geld zu verdienen und Hindernisse als Rampe benutzt, um an sein Ziel zu kommen: unabhängig zu werden. Inzwischen betreibt er mehrere Unternehmen und coacht Jungunternehmer – mit 17 Jahren. Nachdem er mit der Trompete sein erstes Geld verdient hat, wandte er sich bald dem Online-Business zu und entwickelte seine eigene Strategie. In unserem Interview verrät er, wie es möglich ist, im Internet Geld zu verdienen, warum dieses Thema kein Trend-Thema ist, und wie man auf Kanälen wie TikTok dennoch unsichtbar bleiben kann.                                          

Herr Kuhn, Sie sind im Alter von 13 Jahren ins Social Media Business gestartet. Was hat Sie angetrieben?

Ich bin sehr akademisch erzogen worden, habe mehrere Instrumente spielen müssen und sollte Bestleistungen im Sport und Schule bringen. Meine Eltern waren oft sehr sparsam, obwohl ich in keinen schlechten Verhältnissen aufgewachsen bin; und dieses ständige »Nein« zu allem zu hören, hat sich bei mir zu einem richtigen Hass entwickelt. Ich habe mir selbst beibringen müssen, wie ich doch ein »Ja« zu Dingen bekomme, die ich unbedingt haben wollte, wie im Restaurant das teuerste Gericht, das zweite Getränk oder im Alter von elf Jahren das erste Handy, weil alle Klassenkameraden eins hatten.

Im Alter von elf bis 14 Jahren habe ich mein erstes Business gestartet: Ich habe mit meiner Trompete auf den Straßen Musik gemacht. Ich habe das an jedem Wochenende durchgezogen und konnte meine ersten, sehr guten Verdienste generieren.

Ich war es gewohnt, zu machen, zu gewinnen und Geld zu verdienen. Und ich war sehr selbstbewusst und wusste, dass ich es auch mit einem Social-Media-Online-Business schaffen werde. Statt als User durch die Kanäle zu scrollen, habe ich begonnen, mich schlau zu machen, bin »all in« gegangen und hab alles andere dafür aufgegeben.

 Kann man mit Social Media Geld verdienen? Es gibt gefühlt schon alles.

Klar kann man das! Geld verdienen hat immer dasselbe Muster: Man liefert einen Wert und erhält dafür den Gegenwert in Form von Geld. Und da immer mehr online passiert, kann man diesen Wert natürlich auch digital liefern und dafür digital bezahlt werden. Es gibt Tausende Wege, die alle irgendwie und mit der richtigen Arbeitsweise und Strategie funktionieren können.

Wichtig ist immer nur, selbst zu verstehen, welches Business man startet, weil man meiner Meinung nach als Anfänger die Finger von Modellen lassen sollte, die risikoreich sind und Startkapital oder Vorkenntnisse erfordern.

Welche Wege gibt es konkret, mit TikTok Geld zu verdienen? Muss man zwingend Influencer sein?

Nein, man kann es auch unsichtbar tun. Jedes Unternehmen sucht nach Neukunden oder Mitarbeitern. Wenn man alles über digitales Marketing lernt und sich auf TikTok fokussiert, kann man diesen Unternehmen genau das beschaffen, was sie suchen. Man erstellt dafür Content, weckt Aufmerksamkeit, um die passende Zielgruppe zu erreichen und muss sich dabei noch nicht einmal selbst zeigen.

Wie kann man den Algorithmus nutzen, um möglichst hohe Reichweiten zu erzielen?

Guter Content muss Leute erst triggern oder berühren, damit er Interesse weckt. Dann kann man »pitchen«, das heißt, die Botschaft senden. Manchmal erreicht man mit tausend Views in der richtigen Zielgruppe mehr als mit 100.000 in einer Durchschnitts-Jedermann-Zielgruppe.

Man kann den Algorithmus füttern, indem man selbst »gibt«, also unter anderen Videos interagiert und nicht nur »nimmt«. Dabei sollte man agieren wie ein normaler scrollender User und nicht wie ein Bot. Auch das monetäre Interesse sollte nicht gleich erkennbar sein.

Es wirkt oft so, als wäre großer Erfolg auf den Kanälen ganz zufällig, wie ein Glücksfall. Wie ist die Realität?

Nein, es gibt im Business nur selten Zufälle. Am Ende des Tages gilt das, was funktioniert. Und das muss man stetig besser machen als andere. So kann man nur gewinnen, egal, woraufman es bezieht. Dieses »das, was funktioniert« wissen leider aber nur die wenigsten.

MK

Unser Gesprächspartner: Till Kuhn ist Gründer seines Unternehmens »1to1Masterpiece« und weiteren Unternehmen. Er ist Experte zum Thema Lead-Generierung.

Bild: Till Kuhn

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