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50 Jahre IKEA Deutschland: Siegeszug des Inbusschlüssels

»Wer jung ist, hat mehr Geschmack als Geld. Deshalb sind wir in München« – so lautete der Claim für die erste IKEA-Filiale in Deutschland vor 50 Jahren. Am 17. Oktober 1974 eröffnete das schwedische Möbelhaus die erste Dependance hierzulande in München-Eching. Zu diesem Zeitpunkt gab es IKEA bereits seit 31 Jahren in Schweden. Am 28. Juli 1943 gründete Ingvar Kamprad im Alter von 17 Jahren sein Unternehmen in dem kleinen Ort Älmhult in Småland. Kamprad nannte es das »unmögliche Möbelhaus aus Schweden«. War ästhetisches Design damals eine Frage des Geldes, krempelte Kamprad dieses Dogma um und begeisterte mit seinem Geschäftsmodell, das eben nicht Möbel von der Stange vorsah und das Gegenteil der piefigen Möbellandschaft in Deutschland war. Er gab jungen Menschen die Möglichkeit, ihre Wohnungen im Rahmen kleiner Budgets kreativ und modern einzurichten.

Am Anfang war IKEA ein kleines Versandgeschäft, der junge Ingvar lieferte die Bestellungen mit seinem Fahrrad aus. Heute ist die Marke in 62 Märkten vertreten, mit 462 IKEA-Kontaktpunkten, 700 Millionen physischen Kundenbesuchen, 2,6 Milliarden Online-Besuchen und mehr als 20 Millionen Downloads der IKEA-App, 231.000 Mitarbeiter sind weltweit bei dem Möbelhaus beschäftigt, wie auf der Homepage des Unternehmens zu lesen ist. IKEA stand und steht für kreatives Design zu niedrigen Preisen. Kamprad erklärte das einst so: »Unsere Preise – ohne Zweifel die niedrigsten im Land – sind durch einen hohen Umsatz, direkte Lieferung von den Lieferanten und sehr niedrige Kosten möglich.« Ein Grund für die vergleichsweise niedrigen Preise ist wohl auch die Idee Kamprads, die Möbel in Einzelteilen zu versenden. Das ermöglichte platzsparende Pakete und geringere Personalkosten – und steigerte vermutlich den Umsatz der Hersteller von Inbusschlüsseln.

Der Siegeszug der schwedischen Marke schritt in Deutschland nach der Eröffnung der ersten Filiale weiter voran: Im Verlauf der 70er- und 80er-Jahre kamen 14 Filialen hinzu. Inzwischen gibt es in ganz Deutschland 54 Einrichtungshäuser und zehn Planungsstudios. Der erste IKEA-Katalog kam 1950 auf den Markt. 70 Jahre später, im Dezember 2020, verkündete das Unternehmen, dass der Katalog nicht mehr zeitgemäß sei und stellte ihn ein. Aber auch ohne den Katalog ist die Beliebtheit in Deutschland hoch: Laut Pressemitteilung konnte IKEA im vergangenen Jahr 81,1 Millionen Besucher verzeichnen – rein rechnerisch also das ganze Land.

MK

Bild: IMAGO / Depositphotos

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