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János Jungbluth

Story

»Jung, wild und finanziell frei«

– das ist das Motto von János Jungbluth, dem Finanzcoach, der nicht nur wegen seiner Körperkunst als »bunter Vogel« in der Branche hervorsticht. Wir haben ihn zum Interview gebeten.

Du bezeichnest dich selbst als einen »bunten Vogel« in der Branche. Authentizität, Empathie und eine Prise Humor gehören ganz offensichtlich bei dir mit dazu. Wie kommt das bei den Menschen an?

Anfangs wurde ich von vielen Menschen noch belächelt, heute gehört es glasklar mit zu meinem Image, welches ich auch bewusst äußere. Ich habe aus diesem Titel, der mir an den Kopf geworfen wurde, mittlerweile eine eigene Produktreihe gemacht. Zum Beispiel habe ich mein bald erscheinendes Buch nach einem solchen bunten Vogel benannt. »Timmy Tucan und die Finanzen – Die 10 schlimmsten Denkfehler über Geld«. Ich für mich nenne das den pädagogisch wertvollen Umgang mit negativer Kritik, was wiederum bei meinen Kunden meist äußerst positiv ankommt.

Finanzielle Bildung scheint bei dir eine noch wichtigere Rolle als die eigentliche Beratung zu spielen. Hast du keinerlei Bedenken, dass dir deine Kunden wieder abspringen, sobald sie selbst den Dreh raushaben?

Wenn das bei Ihnen und Ihrem Coach oder Berater nicht so ist, dann wechseln Sie gerne gestern schon zu mir! Sowohl in der Pädagogik als auch in der Erwachsenenbildung sollte es das klare Ziel sein, dass die jeweilige Person am Ende selbstständig zurechtkommt. Natürlich kann man auch meine Dienstleistung verlängern, dennoch lege ich meinen Fokus gezielt auf schnelle Hilfe, zufriedene Kunden und Weiterempfehlung, anstatt den jeweiligen Kundenwert mit einem einzigen Angebot unnötig in die Höhe zu treiben.

Du bist ursprünglich als staatlich anerkannter Heilerziehungspfleger in das Berufsleben gestartet. Wann und wie bist du darauf gekommen, das alles hinter dir zu lassen, um dich stattdessen ohne eine entsprechende Ausbildung in der Finanzbranche selbstständig zu machen?

Ich wollte schon früh aus Berufung pädagogisch/psychologisch arbeiten und konnte mir damals noch nicht vorstellen, was es für mein Leben bedeuten würde, nur ein übliches Gehalt aus dem Sozialbereich zu verdienen. Die Ernüchterung kam dann doch sehr zeitnah nach meinem Abschluss und so beschloss ich, alles über den Umgang mit Geld zu lernen. Wenn ich schon nicht so viel zur Verfügung habe, dann doch zumindest bestmöglich damit umgehen, so mein Gedanke. Zu Beginn habe ich jeden Cent in meine Bildung gesteckt, unzählige Bücher gelesen, Seminare besucht, an Coachings teilgenommen und diverse Zertifizierungen eingesammelt. Später habe ich dann angefangen, mich selbst mit dem Thema »mehr Geld verdienen« zu beschäftigen und bin in den Vertrieb gewechselt, um Verkaufen zu lernen und ungedeckelt arbeiten zu können. Darüber bin ich in den Kontakt mit einer großen Anzahl an Menschen gekommen, die immer häufiger gefragt haben, wie ich meine Finanzen so verwalte und wie ich sonst mit meinem Geld umgehe. So ist über die Jahre aus der Praxis heraus meine heutige Mission entstanden.

János Jungbluth

János Jungbluth | Bildquelle: Erik Wellman

Bei dir ist mitunter die Rede von einem »gesunden Umgang« mit Geld. Was bedeutet das für dich?

Das Kapitalsystem, in dem wir nun einmal alle aktuell leben, überhaupt richtig zu verstehen und für sich nutzen zu können. Es ist meiner Meinung nach ein absolutes Unding, dass dies im Regelschulunterricht nicht mit zu den Pflichtfächern gehört. Geld ist nicht alles, doch ohne Geld ist vieles nichts. Ich möchte Teil der Lösung in dieser Problematik sein und leiste so mittlerweile hauptberuflich meinen Beitrag.

Deine Zielgruppe sind in erster Linie junge Menschen. Warum gerade die Altersgruppe, die statistisch gesehen über das geringste Einkommen und Kapital verfügt?

Weil gerade diese Menschen dieses Wissen am dringendsten nötig haben. Sie kennen sicher die Geschichten von Lottogewinnern, die ihr Geld danach wieder verloren und zusätzlich noch Schulden haben. Hier mangelt es auch nicht am Geld selbst, sondern an der Bildung, damit richtig umzugehen. Viele junge Erben haben nach dem Erhalt des Geldes z. B. schnell mal ein neues Auto oder größere Anschaffungen getätigt und beginnen dann nach kurzer Zeit quasi von vorn. 80 Prozent der Vermögen gehen in der zweiten Generation wieder verloren, da diese Menschen meist keine genaue Vorstellung von dem haben, was es heißt, sich Reichtum oder Wohlstand wirklich selbst zu erarbeiten. Genau das möchte ich verhindern und für mehr finanziell freie Familien kämpfen.

Was unterscheidet eine gute Anlagestrategie für junge Leute von jenen für ältere Menschen?

Hauptsächlich das eingehbare Risikomanagement, da jüngere Menschen mehr Zeit haben, um anfängliche Fehler länger aussitzen zu können und zudem in der Regel weniger Verbindlichkeiten haben, die sonst wichtigen Spielraum verbauen.

Vielen Dank für das Interview!

 

Bilder: Erik Wellman

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