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Das Tempo der Neugründungen nimmt ab – Start-ups brauchen mehr Unterstützung

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Das Tempo der Neugründungen nimmt ab – Start-ups brauchen mehr Unterstützung

Die Zahl der Start-up-Gründungen ist im ersten Halbjahr 2022 um 7 Prozent gegenüber dem Vorhalbjahr gesunken. Eine Studie des Bundesverbands Deutsche Start-ups und des Informationsdienstes Startupdetector hat gezeigt, dass die Zahl der Neugründungen von 1.618 auf 1.508 gesunken ist. »Der Bericht zeigt, dass mehr Start-ups keine Selbstläufer sind«, wird Magdalena Oehl, Stellvertretende Vorsitzende des Start-up-Verbands, in einem Bericht des Onlineportals der »FAZ« zitiert. Ohne bessere Regelungen zur Mitarbeiterbeteiligung, zügige Einwanderung von Techtalenten und erleichterte Ausgründungen aus der Wissenschaft würden sich Start-ups schwerer tun. 

Das gesunkene Interesse kann auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) bestätigen. Demnach haben sich im Jahr 2021 rund zehn Prozent weniger Interessenten zum Thema Existenzgründung informiert. Yasmin Olteanu, Professorin für Entrepreneurship an der Berliner Hochschule für Technik, hält laut dem Bericht die Klimakrise, Digitalisierung und den demografischen Wandel für die großen Herausforderungen der nächsten Generation. »Die bahnbrechenden Innovationen, die wir brauchen, um Lösungen zu finden, kommen von Start-ups. Sie haben die wirklichen Hebel in der Hand«, sagt sie. Die risikoscheue Mentalität in Deutschland hindere die Start-up-Szene am Wachsen. 

Anders scheint die Mentalität in den Vereinigten Staaten zu sein. Hier haben es Gründer leichter, an Wagniskapital zu kommen. Vergangenes Jahr kamen 41 Prozent der Investments für deutsche Start-ups aus den USA, bei Finanzierungsrunden ab 100 Millionen Euro waren es sogar 54 Prozent. »Es fehlt die positive Strahlkraft von Gründern, wie sie in den USA zelebriert wird. Warum stellen wir nicht mal inspirierende Persönlichkeiten heraus, um es auch für junge Leute attraktiv zu machen?«, wird Karel Dörner, Berater bei McKinsey, in einem Bericht des Onlineportals des »Tagesspiegel« zitiert. Start-ups seien oft gar nicht präsent in der öffentlichen Meinung – außer sie scheitern. Gründen müsse bereits in Schulen als Zukunftsoption behandelt werden, meint er.

Wie viel Potenzial die Gründerszene der Volkswirtschaft in Deutschland bietet, hat die Unternehmensberatung Roland Berger in einer Studie von 2021 untersucht und schätzt, dass bis zum Jahr 2030 vier Millionen Arbeitsplätze in Deutschland entstehen könnten. 

MK

Beitragsbild: Depositphotos / pressmaster

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