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Schauspielerin Jessica Alba wurde zur Mega-Gründerin

Seit dem 17. Juni 2019 sind ihre Produkte der Marke Honest Beauty in etwa 50 Douglas-Filialen der Bundesrepublik erhältlich.

Jessica Alba brachte 2008 ihr erstes Kind zur Welt, 2011 wurde die Schauspielerin Mutter einer zweiten Tochter. Für ihre Kinder suchte sie Babyprodukte, die frei von Chemikalien sind. Denn sie reagierte als Kind schnell allergisch auf manche Inhaltsstoffe und litt unter Asthma und Lungenentzündungen. Alba wunderte sich, dass es im Einzelhandel nur wenige Artikel gab, die diese Bedingungen erfüllten. Das wollte sie ändern. In Gesprächen mit Christopher Gavigan, ehemaliger Geschäftsführer der Non-Profit-Organisation Healthy Child Healthy World und Brian Lee, Gründer des Online-Unternehmens legalzoom.com, entstand die Idee, eine Firma zu gründen, die natürliche Pflegeprodukte ohne Chemikalien verkauft.

Doch die Unternehmensgründung zog sich bis zum Jahr 2012 hin. Von da an verkaufte The Honest Company ihre Produkte. Der Name des Unternehmens heißt übersetzt: Die ehrliche Firma. Sie sollte einen ungiftigen Lebensstil für die ganze Familie verkörpern. „Ich habe schnell gelernt, dass ein Unternehmen Zeit braucht, bis es reif genug ist, am Markt bestehen zu können. Alle Puzzleteile müssen erst einmal richtig positioniert sein“, wird Alba vom Onlineportal focus.de zitiert, das sich auf Informationen der Nachrichtenagentur Spot On News beruft. Zu Beginn ihrer unternehmerischen Tätigkeit fiel es Alba schwer, sich auf Hollywood und ihre Filmkarriere zu fokussieren. „Ich war total begeistert von der Idee meiner neuen Firma und wollte jede freie Minute mit der Entwicklung unserer Produkte verbringen“, sagte Alba demnach weiter.

Schon im Jahr 2015 hatte The Honest Company einen Wert von einer Milliarde Dollar. Mehr als 200 Mitarbeiter waren in dem Jahr für die Firma mit den loftigen Büros in Santa Monica tätig. Die großen US-amerikanischen Kaufhausketten Nordstrom und Target sowie die Bio-Supermarktkette Whole Foods nahmen Produkte von Albas Firma in ihr Sortiment auf. Als Unternehmerin zierte Alba im Juni 2015 das Cover des US-amerikanischen Wirtschaftsmagazin „Forbes“. Ihr Privatvermögen wurde Ende des Jahres 2015 auf etwa 200 Millionen US-Dollar geschätzt – das sind 178,508 Millionen Euro.

Focus.de berichtet, Alba habe der Agentur Spot On News verraten, dass der Erfolg ihrer Firma doppelt gut tue. So sagte Alba, dass sie zum einen das Gefühl habe, dass ihre 80- bis 85-Stundenwochen endlich belohnt werden. Und zum anderen finde sie es sehr befriedigend, anderen Menschen mit ihren Produkten zu helfen, einen gesunden Lebensstil zu praktizieren. Die Geschäftsfrau ist stolz auf ihren Erfolg, weil sie keine Ausbildung im Marketing oder in Betriebswirtschaft abgeschlossen hat. „Ich habe in meinem Leben immer hart gearbeitet und schnell gelernt, dass du niemals die schlauste Person in einem Zimmer sein darfst. Es gibt immer Menschen, die smarter sind und von denen man lernen kann. Das ist wohl das Geheimnis einer erfolgreichen Unternehmensführung“, sagte Alba dem Bericht zufolge. Schon 2015 dominierte die Firma neben ihrer Familie den Alltag. Die Schauspielerin erzählte, dass sie es zwar liebe vor der Kamera zu stehen und ihre kreative Ader zu befriedigen, aber ihr Business nehme sie so in Anspruch, dass sie kaum noch Zeit finde, Manuskripte zu lesen.

Der erfolgreiche Aufstieg ihrer Firma brachte für Alba aber auch Schattenseiten mit sich. So berichtete das Internetportal Spiegel Online im Juni 2017, dass mehrere Klagen gegen Albas Unternehmen eingereicht worden seien. Die Kläger hätten behauptet, dass The Honest Company Kunden über die Inhaltsstoffe ihres Waschmittels, Spülmittels und Putzmittels getäuscht hat. Albas Firma räumte die Sammelklage mit der Zahlung von 1,55 Millionen Dollar außergerichtlich aus dem Weg.

Zudem habe 2016 das „Wall Street Journal“ berichtet, dass im Waschmittel Natriumlaurylsulfat enthalten ist, obwohl das Unternehmen gesagt habe, dass es die Substanz nicht verwendet. Albas Firma bestritt die Vorwürfe. Um eine lange rechtliche Auseinandersetzung zu vermeiden, bot sie den Klägern einen Vergleich an. Die Firma sagte fest zu, dass sie die Zutaten ihrer Produkte ändern will.

Ein Jahr zuvor sah sich die Honest Company Vorwürfen ausgesetzt, dass eine Sonnencreme mit dem Lichtschutzfaktor 30 nicht vor Sonnenbrand schützen soll. Nach Informationen von stern.de behauptete die Kundin Gretta Stabler in einem Interview mit dem US-TV-Sender NBC5: „Obwohl ich meine sechsjährige Tochter mehrere Male dick eingecremt habe, hat sie jetzt an den Armen, Schultern, Beinen, im Gesicht und eigentlich überall am Körper schwere Verbrennungen.“ Darüber hinaus kritisierten viele Kunden die Sonnencreme auf der Internetseite des US-amerikanischen Großmarkts Costco und posteten bei Twitter ihre Sonnenbrände, die sie nach der Nutzung der Creme bekommen hätten. Ein Sprecher von The Honest Company erklärte stern.de zufolge gegenüber dem Magazin „People“, die Sonnencreme habe alle unabhängigen Tests bestanden: „Die Beschwerden auf unserer Homepage über unsere Sonnencreme betreffen weniger als 0,5 Prozent aller Produkte, die wir darüber vertrieben haben.“

Zu Albas unternehmerischer Tätigkeit gehörte auch die Arbeit als Autorin. 2013 veröffentlichte sie das Buch „The Honest Life“ – ein Handbuch für ein umweltfreundliches Verhalten und den alltäglichen Gebrauch. Das Buch hat Alba wie ihre Firma nach ihrer Tochter „Honor“ benannt. „Ich bin nicht extrem. Dieses Buch ist für normale Menschen, die ihr Leben gesünder gestalten möchten, wie ich“, zitierte die Online-Ausgabe des Grazia Magazins Alba. Gemeinsam mit ihrem Geschäftspartner Gavigan veröffentlichte sie schon damals jeden Monat auf der Internetseite honest.com Gebrauchsanweisungen und Beschreibungen für umweltfreundliche Produkte wie Waschmittel, Shampoos und Windeln.

Dass sie ein Herz für Kinder hat, bewies Alba im vergangenen Jahr, als sie 1,5 Millionen Windeln an die gemeinnnützige Organisation Baby2Baby aus Los Angeles spendete. „Eine Mutter sollte niemals entscheiden müssen, ihre Kinder zu ernähren oder Windeln zu kaufen“, habe Alba dem US-Magazin „People“ gesagt, berichtete das Portal ostsee-zeitung.de. Die Organisation verteilt Windeln, Kleidung und andere Produkte an Kinder aus einkommensschwachen Familien.

Im Frühjahr 2019 weitete Alba ihre unternehmerische Tätigkeit auf Europa aus: Haut- und Haarpflegeprodukte sowie Make-up der Marke Honest Beauty sollen nach Angaben des Onlineportals fashionnetwork.com in den Douglas-Parfümerien in Frankreich, Deutschland, Spanien, Italien und den Niederlanden erhältlich sein. Dem founders magazin sagte eine Douglas-Sprecherin, dass die Produkte von Honest Beauty seit dem 17. Juni in etwa 50 Filialen in Deutschland gekauft werden könnten. Somit dürfte das Vermögen von Alba weiter steigen, das das US-Wirtschaftsmagazin „Forbes“ zuletzt am 12. Dezember 2016 auf 340 Millionen US-Dollar, also etwa 308 Millionen Euro, schätzte.

 

 

Bild: Depositphotos.com/Jean_Nelson

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