Mittelmaß. Alle Weichen waren für Alexis Lionel Aggou erst einmal darauf hin gestellt, ein Leben im Durchschnitt zu führen. Kind aus einer Mittelschichtsfamilie, Akademikereltern, macht brav Abitur und studiert danach BWL, wie 100.000 andere auch, um als Erwachsener einen „9-5“-Durchschnittsjob zu ergreifen und seinen gemütlichen Platz in der breiten Mittelschicht zu finden.
Nur, dass Alexis Lionel Aggou alles andere als durchschnittlich ist. Er las schon Bücher über Wirtschaft, Erfolgspersonen und Milliardäre, als andere 15-Jährige noch Nintendo spielten. Unternehmertum faszinierte ihn. Seine Eltern gaben ihm kaum Taschengeld. Damit er sich trotzdem etwas leisten konnte, nahm er eine Menge Gelegenheitsjobs an, war sich für nichts zu gut, saß als Kassierer an der Supermarktkasse, füllte Regale auf, putzte, arbeitete als Kellner. Diese Erfahrung kommt ihm heute zugute, sagt er: „Ich habe gelernt, was arbeiten wirklich heißt und kann 100 Prozent sagen, dass ich selfmade bin.“
Schon früh war für ihn klar, dass er keinesfalls ein Durchschnittsleben wollte und Unternehmer zu werden erschien ihm als bester Weg zum Ziel. Online-Geschäftsmodelle interessierten ihn besonders. „Dafür war ich bereit, in den sauren Apfel zu beißen, auch wenn es hieß, dass ich viel von meiner Freizeit für harte Arbeit aufgeben musste“, erinnert er sich. Die Anfänge waren alles andere als leicht und der Jungunternehmer musste einige Schlappen einstecken. Gerade, wenn man im Onlineshop-Business agiert, bringen Fehlinvestitionen die Firma schnell in Schieflage und schlechte Lieferanten kosten Kunden. Noch dazu erschwerten ihm innerhalb der Firma unzuverlässige Mitarbeiter das Fortkommen und Menschen, die er für Freunde gehalten hatte, fielen ihm in den Rücken.
Aber so leicht ließ er sich nicht klein kriegen. Er lernte aus jedem Fehler, setzte sein Geld mit Bedacht ein und blieb, auch als der Erfolg sich einstellte, auf der Hut und mit beiden Füßen am Boden. „Nichts kam über Nacht. Ich habe alles jahrelang kontinuierlich und strategisch aufgebaut. Risiko gehört zum Geschäft, jedoch nur kalkuliertes und stark durchdachtes“, beschreibt er seine Strategie. Auf diese Weise baute er beispielsweise einen erfolgreichen Online-Handel mit Haustier- und Handyzubehör sowie Beautyprodukten aller Art auf. So schaffte er es, mit 20 Jahren seine erste Million Euro Umsatz einzufahren. „Viele in meinem Alter würden jetzt leichtsinniger mit Geld umgehen oder sich besonders cool fühlen. Ich bin stolz darauf, dass ich immer noch jeder Person auf Augenhöhe begegne und jeden gleich behandele, ob die Putzfrau oder den VW-Vorstand.
Um sein Wissen up to date zu halten, liest er viel, nimmt an Mastermind-Treffen teil, durchforstet das Web nach den neuesten Entwicklungen und holt sich Anregung bei seinen Mentoren, um auch weiterhin Marken im eCommerce zu Erfolgsgaranten aufbauen zu können. Wenn ihm dabei eins klar geworden ist, dann, dass er dieses Wissen gerne weitergeben möchte. Deshalb hat er nun ein neues Projekt: „Ich übernehme das Mentoring für ausgewählte Personen und zeige ihnen, wie man seinen eigenen, hochprofitablen Onlineshop aufbaut und diesen skaliert.“ In einem Strategiegespräch setzt er sich mit seinem Protegé zusammen, um den aktuellen Stand anzusehen und sich einen Überblick zu verschaffen. Dabei ist es egal, ob schon ein eigener Shop vorhanden ist, oder der Neuunternehmer noch ganz am Anfang steht. Aggou führt aus: „Fragen wie ,Was sind Deine Vermarktungsstrategien?‘, ,Welche Prozesse müssen optimiert werden, um mehr Umsätze und Gewinn zu generieren?‘, kommen auf den Tisch, um aus den Antworten Lösungsstrategien für die aufgetretenen Probleme zu erarbeiten.“ Mit diesen Strategien in der Hand werden in intensiver Zusammenarbeit gemeinsam die Vorhaben realisiert. Die Früchte seiner Wissensvermittlung machen auch ihn stolz: „Ein guter Teil meiner Protegés generiert mit ihren Online-Shops inzwischen 6-7-stellige Umsätze.“
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