Berlin: Inkubator für medizinische Start-ups

Das Berlin Institute of Health (BIH), eine landeseigene Einrichtung mit maßgeblicher Bundesförderung, kündigt die Eröffnung eines neuen Start-up-Inkubators an. In Kooperation mit dem US-amerikanischen Unternehmen BioLabs aus Cambridge (Massachusetts) sollen medizinische Gründungen künftig Zugang zu modernen Labor- und Coworking-Flächen erhalten. Ziel ist es, Forschungsergebnisse dem Wirtschaftskreislauf zuzuführen.

Unter dem Namen »BIH Clinical Incubator« will die Initiative jungen Unternehmen dabei helfen, innovative Arzneimittel – insbesondere sogenannte ATMPs (Advanced Therapy Medicinal Products) – zur Marktreife zu bringen, schreibt der »Tagesspiegel«. Diese neuartigen Therapieformen zielen auf gezielte Eingriffe in Gene, Gewebe oder Zellen ab.

Im Zentrum steht der sogenannte Translationsprozess: Forschungsergebnisse aus der Wissenschaft werden in die praktische Patientenversorgung überführt. Gerade in Deutschland gilt dies als Schwachstelle – während das Land in der Grundlagenforschung weltweit führend ist, hapert es oft an der wirtschaftlichen Umsetzung. Genau hier soll das BIH ansetzen.

Seit 2021 ist das BIH vollständig in die Charité integriert und bildet neben Forschung, Lehre und klinischer Versorgung die dritte Säule des Universitätsklinikums: die Translation. Der neue Inkubator ist Teil der umfassenden Strategie, Berlin als führenden Standort für biomedizinische Forschung und Life Sciences zu etablieren.

Parallel dazu entstehen in Berlin weitere Innovationszentren: Auf dem Gelände von Bayer im Stadtteil Wedding etwa investiert ein Projektentwickler 180 Millionen Euro in ein neues Gebäude. Dort soll ein gemeinsames Zentrum von Charité und Bayer für Gen- und Zelltherapie einziehen. Insgesamt sind in der Gesundheitswirtschaft in der Hauptstadtregion rund 400.000 Menschen beschäftigt – ein klares Signal für das wachsende Potenzial der Branche.

MK

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