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Problem Unternehmensnachfolge: Traditionsbrauerei schließt nach 672 Jahren

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Problem Unternehmensnachfolge: Traditionsbrauerei schließt nach 672 Jahren

Die Brauerei Karmeliter muss ihren Betrieb nach 672 Jahren einstellen. Grund ist eine fehlende Nachfolge. Am 30. Juni ist im unterfränkischen Salz bei Bad Kissingen der letzte Tag. Laut eines Berichts auf der Onlineplattform t-online geht Inhaber Herbert Brust in den Ruhestand, und seine beiden Söhne verfolgen andere berufliche Pläne. Damit reiht sich die Traditionsbrauerei in eine Reihe von Unternehmen, die mit einer geeigneten Nachfolge zu kämpfen haben. Fünf Jahre sei nach einem geeigneten Nachfolger gesucht worden, heißt es, doch entweder seien Interessenten wieder abgesprungen oder die Banken hätten die Übernahme nicht finanzieren wollen.

Diese Schließung ist kein Einzelfall: Zahlreiche Unternehmer haben große Schwierigkeiten, eine geeignete Nachfolge zu finden, ein Viertel erwägt sogar, den Betrieb vorzeitig zu schließen. Das geht aus dem aktuellen Report Unternehmensnachfolge 2023 hervor, den die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) vorgestellt hat. Der Report, für den rund 24.000 Kontakte von IHK-Beratern aus 2022 ausgewertet wurden, zeigt: »Hochgerechnet auf sämtliche Inhaber ab 60 Jahren könnten in den kommenden fünf Jahren etwa eine Viertelmillion Unternehmen von solchen vorzeitigen Schließungen betroffen sein«, heißt es auf der Onlineplattform der Kammer.

Dem Report zufolge gibt es in der IHK-Nachfolgeberatung mehr als dreimal so viele Angebote wie Übernahmeinteressenten. Nicht einmal halb so viele potenzielle Nachfolger wie vor der Corona-Pandemie erkundigen sich bei ihrer IHK nach geeigneten Betrieben (2.017 nach 4.302 im Jahr 2019). Das ist ein historisches Tief seit Beginn der Statistik im Jahr 2007.

Peter Adrian, Präsident des DIHK

»Das sind einschneidende Entwicklungen für den Standort Deutschland«, wird DIHK-Präsident Peter Adrian zitiert. »Immer mehr Unternehmen – gerade kleine und mittlere – verschwinden so und hinterlassen Lücken in Wirtschaft und Gesellschaft.«

MK

Symbolfoto: Depostiphoto / Photozirka, Bild: DIHK

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